Bei Austrian Airlines sind am Dienstag, den 7. März 2023 Betriebsversammlungen, die von Gewerkschaft Vida und Betriebsrat Bord einberufen wurden, über die Bühne gegangen. Im Anschluss wurde eine Art „Mini-Warnstreik“ bis 14 Uhr 30 abgehalten.
Grund dafür stellt eine Betriebsversammlung der Fluggesellschaft dar, diese musste eingeleitet werden, da eine Missstimmung zwischen der Führung und der Gewerkschaft Vida besteht. In der Betriebsversammlung wurde das Personal über die Nachverhandlungen des Kollektivvertrags informiert werden. Nachdem die Fluggesellschaft die staatlichen Schulden begleichen konnte, sehnt sie sich einem Ende des Personalsparpakets, welches in der Pandemie verkündet wurde. Das Management lehnte dies jedoch ab. Diese Versammlung verursachte etwa 34 Ausfälle und Verspätungen von Flügen nach Osteuropa, einige davon jedoch auch nach Deutschland und in das Nachbarland Schweiz.
Rund 1.200 Mitarbeiter haben teilgenommen
Laut Gewerkschaft Vida haben rund 1.200 AUA-Mitarbeiter an der Betriebsversammlung teilgenommen. Gegen Ende wurde einstimmig beschlossen einen „symbolischen Warnstreik“, der bis 14 Uhr 30 andauerte, abzuhalten. Laut Arbeitnehmervertretern wäre das Management über diesen Schritt in Kenntnis gesetzt. Das Motto der Veranstaltung war: „Wir lassen uns nicht länger pflanzen“.
Streikziel ist, wie es zuvor schon Anlass für die Betriebsversammlung war, das AUA-Management, welches Anfang vergangener Woche die Sozialpartnerverhandlungen mit der Gewerkschaft Vida nach zehn Runden seit Oktober 2022 abgebrochen hatte, wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. „Wir fordern für die Beschäftigten einen entsprechenden Teuerungsausgleich, der diesen Namen auch verdient hat, sowie ein sofortiges und restloses Aus für das Personalsparpaket ohne faule Kompromisse. Wir fordern das AUA-Management zur raschen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf“, fordert die stellvertretende Vida-Vorsitzende Olivia Janisch bei der Betriebsversammlung.
Gespräche ins Stocken geraten
„Die im Oktober bei den KV-Verhandlungen erzielte Abgeltung in Höhe von 7 Prozent soll erst im Mai wirksam werden. Die durchschnittliche Teuerung war in den vergangenen Monaten aber bei weitem höher. Man kann ein Krisen-Sparpaket nicht mit KV-Erhöhungen gegenrechnen“, so Vida-Fachgruppenleiter Daniel Liebhart. Betroffen sind rund 3.200 Flugbegleiter und Piloten der Austrian Airlines. Unter Verweis auf die jüngsten Geschäftszahlen des Carriers fordern die Arbeitnehmervertreter abermals mehr Lohn für die Beschäftigten. Auch die alltäglichen Teuerungen dürfe man nicht vergessen.
Die Fronten zwischen dem Management und den Arbeitnehmervertretern sind aber verhärtet, denn erst vor wenigen Tagen soll die AUA-Geschäftsleitung die Sozialpartnergespräche ergebnislos abgebrochen haben. Dies war auch der Auslöser für die Betriebsversammlung, die am Dienstag abgehalten wurde. Sauer stößt den Vida-Gewerkschaftern auch auf, dass für das Jahr 2022 wieder Bonuszahlungen an das Management fließen sollen und das obwohl für die „normalen Mitarbeiter“ noch das Sparpaket aktiv war und der Staatskredit erst gegen Jahresende 2022 getilgt wurde.