AUA poltert gegen Flugverbote und bucht Passagiere auf Umsteigeflüge um

DHC Dash 8-400 und Boeing 767 am Flughafen Wien (Foto: Robert Spohr).
DHC Dash 8-400 und Boeing 767 am Flughafen Wien (Foto: Robert Spohr).

AUA poltert gegen Flugverbote und bucht Passagiere auf Umsteigeflüge um

DHC Dash 8-400 und Boeing 767 am Flughafen Wien (Foto: Robert Spohr).
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Eine ungewohnt klare Ansage an die österreichische Bundesregierung macht Austrian Airlines in Sachen Landeverbote für Nonstopflüge, die im Vereinigten Königreich bzw. in Südafrika gestartet sind: Man wird die betroffenen Passagiere einfach auf Umsteigeverbindungen umbuchen, so dass diese „weiterhin ungehindert nach Österreich einreisen“ können.

Das von Rudolf Anschober (Grüne) geführte Gesundheitsministerium verlängert – wie berichtet – den Bann für Nonstopflüge mit Passagieren, die in UK bzw. Südafrika gestartet sind, um vorerst zwei Wochen. Erfasst sind allerdings ausschließlich Nonstopflüge und nicht Umsteigeverbindungen. Das bedeutet konkret, dass Personen aus dem Vereinigten Königreich bzw. Südafrika weiterhin nach Österreich fliegen können, sofern sie in einem anderen Staat auf eine andere Maschine umsteigen. Daher hält Austrian-Airlines-Chef Alexis von Hoensbroech den von Anschober durchgesetzten Bann für wirkungslos.

„Landeverbote sind unverhältnismäßig und wirkungslos. Wir fordern flächendeckende Einreisekontrollen mittels Corona Test nach der Ankunft für alle Reisenden aus diesen Gebieten, unabhängig von ihrer Flugroute“, so der AUA-Generaldirektor.

Der Carrier wird aufgrund der von der österreichischen Bundesregierung angeordneten Maßnahme bis vorerst 24. Jänner 2020 sämtliche Flüge von UK und Südafrika aus nach Österreich streichen. In die umgekehrte Richtung darf geflogen werden und das hat die AUA auch vor: „Die Flüge nach Großbritannien können bis auf einzelne Verbindungen durchgeführt werden, jedoch müssen bis zum genannten Datum alle Rückflüge von London Heathrow nach Wien gestrichen werden. Austrian Airlines hat der österreichischen Bundesregierung angeboten, erneut für Repatriierungsflüge zur Verfügung zu stehen – eine entsprechende Genehmigung dafür wurde bisher nicht erteilt“, schreibt das Unternehmen in einer Aussendung. Letztlich bedeutet das, dass Austrian Airlines von UK aus leer nach Österreich zurückfliegen wird und das legal, denn Flüge ohne Passagiere sind um Bann nicht umfasst.

„Wir sind gesetzlich verpflichtet unsere Passagiere auf andere Airlines umzubuchen und auch die Kosten für diese Umbuchung zu tragen. Damit sind die Landeverbote epidemiologisch wirkungslos, da die Reisenden weiter völlig ungehindert nach Österreich kommen, während alleine wir als österreichische Fluglinie den Schaden tragen“, so Alexis von Hoensbroech.

Südafrika-Passagiere werden beispielsweise über Dubai und/oder Istanbul umgebucht, so Austrian Airlines. Die Reisenden sind dann vom Bann gar nicht erfasst, denn – wie erwähnt – lediglich Nonstopflüge mit Fluggästen sind behördlich untersagt. Alternativ bietet Austrian Airlines auch eine Erstattung des Flugpreises an.

Auf der Flugstrecke von Südafrika nach Wien transportiert Austrian Airlines zudem rund 40 Prozent Umsteigepassagiere. Diese Gäste nutzen das Drehkreuz in Wien zur Weiterreise, reisen also überhaupt nicht in Österreich ein. Auf Flügen von Großbritannien beträgt dieser Anteil 30 Prozent.

Die deutsche Bundesregierung hat zuletzt eine Corona Testpflicht für Fluggäste aus Irland, Südafrika und Großbritannien eingeführt. Eine solche nachhaltige und epidemiologisch sinnvolle Lösung will Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech auch für Österreich: „Wir fordern flächendeckende Einreisekontrollen mittels Corona Test nach Ankunft für alle Reisenden aus Südafrika und Großbritannien, unabhängig von ihrer Flugroute. Damit können sämtliche Hintertüren geschlossen und mit wirkungsvollen Methoden gegen die Eindämmung des Virus gekämpft werden.“

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