Bist ein Schaf oder ein Wolf? Vida kritisiert Verkaufsdruck bei Lauda Europe

Airbus A320 von Lauda Europe (Foto: Jan Gruber).
Airbus A320 von Lauda Europe (Foto: Jan Gruber).

Bist ein Schaf oder ein Wolf? Vida kritisiert Verkaufsdruck bei Lauda Europe

Airbus A320 von Lauda Europe (Foto: Jan Gruber).
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Interne Rundschreiben von Lauda Europe bzw. des Vorgängers Laudamotion sorgen immer wieder für Verwunderung. Zuletzt wurde seitens des für Wien zuständigen Base-Supervisors erheblicher Verkaufsdruck auf das Kabinenpersonal ausgeübt. Dieser sorgte europaweit für hohe Wellen in Medien.

Doch bereits im Frühjahr machte selbiger Manager auf eine ganz andere Art und Weise Druck, denn unter anderem forderte er, dass den Passagieren mehr Alkohol angeboten werden soll. Aviation Direct berichtete damals auch auf Grundlage der neuen “Servicepläne”, dass der Verkauf von alkoholischen Getränken eine besondere Priorität hat und auf vielen Strecken noch vor allen anderen Produkten durchgeführt werden soll.

Die Art und Weise, in der seitens Base-Supervisor P., der im Vorjahr einer der Rädelsführer der beiden Demonstrationen war, versucht zu motivieren und gleichzeitig Drohungen ausspricht, erinnert in den letzten Monaten immer wieder an Methoden von Drückerkolonnen. Beispielsweise solle man die Passagiere um mehr Umsatz an Board “jagen”, sprich so ziemlich alles anbieten und so oft wie möglich. Gar wurde geschrieben, ob man ein Schaf oder ein Wolf sein will.

Die Gewerkschaft Vida hält die Ausbrüche des für Wien zuständigen Base-Managers für untragbar. Dazu Fachbereichsobmann Daniel Liebhart: „Wenn Michael O’Leary so mit seinen Beschäftigten kommunizieren lässt, dann erinnert das sehr an moderne Sklaverei und nicht an moderne Arbeitsbedingungen. Das wirft die Frage auf, ob O’Leary Vorsitzender einer Fluggesellschaft oder einer Jagdgesellschaft ist? Der Milliardär O’Leary lässt in seinem Unternehme ein Klima der Angst zu. Das treibt die Beschäftigten sogar so weit, die Waren aus dem Bordverkauf selbst zu kaufen, um ihre Jobs nicht zu verlieren. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind in erster Linie für die Sicherheit in der Kabine zuständig und nicht für die Jagd auf Passagiere beim Bordverkauf. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und die Wirtschaftskammer diesem Treiben einiger Marktteilnehmer einen Riegel vorschieben und ihren Kuschelkurs gegenüber milliardenschweren Konzernen beenden. Ihren Ankündigungen, Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping in der Luftfahrt setzen zu wollen, muss die Regierung im Sinne der Beschäftigten jetzt endlich Taten folgen lassen, weil im Luftfahrtgeschäft die Beschäftigten die Leidtragen sind und nicht Milliardäre wie O’Leary.“

Anzumerken ist, dass bei Lauda Europe der Base Supervisor lediglich für das Kabinenpersonal zuständig ist. Der Vorgesetzte der Piloten ist der Base-Kapitän. Es besteht intern eine klare Trennung der Zuständigkeiten.

1 Comment

  • Wolfgang Ludwig , 9. Juli 2021 @ 20:36

    eine logische Konsequenz der ständigen Missachtung grundlegender Rechte: Nicht mit Ryanair / Lauda fliegen

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  • Wolfgang Ludwig , 9. Juli 2021 @ 20:36

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