Die Lufthansa Group setzte bislang auf der Langstrecke auf eine wachsende Premium-Economy-Class. So wurde erst kürzlich verkündet, dass diese Beförderungsklasse bei Austrian Airlines in der Boeing-767-Flotte vergrößert werden soll. Konzernchef Carsten Spohr kündigte nun an, dass die eigentlich geplante Verkleinerung der Business-Class zu Gunsten der Premium-Eco überdacht wird.
Vor der Corona-Pandemie hatten viele Fluggesellschaften mit dem Umstand zu kämpfen, dass bei immer mehr Firmen das Buchen der Business-Class aufgrund interner Reisevorschriften eher ein No-Go war. Auch leisteten sich immer weniger Privatreisende diese im Regelfall hochpreisige Beförderungsklasse. Die Lösung sollte die Premium-Economy, die genau zwischen Eco und Business angesiedelt ist, bringen. Damit waren viele Carrier durchaus erfolgreich.
Die Corona-Krise führte aber einem veränderten Buchungsverhalten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass man besonders im Transatlantik-Verkehr in die Vereinigten Staaten von Amerika deutlich mehr Business-Class-Flugscheine absetzen kann als vor der Corona-Pandemie. Das Ausmaß ist für die Firmengruppe dermaßen überraschend, dass man nun handeln will, um vom „Business-Boom“ möglichst stark profitieren zu können.
Es sollen also doch nichtweniger „C-Sitze“ in die Langstreckenmaschinen geführt werden. Der Ausbau der Premium-Economy-Class soll nicht eine Verkleinerung der Business-Class, sondern der Economy-Klasse zur Folge haben. Der Lufthansa-Konzernchef dazu gegenüber dem Handelsblatt: „Wir prüfen gerade, ob wir die Business-Class nicht doch in der Größe unverändert lassen und die Premium Economy zulasten der Economy-Class vergrößern“.