Im Zusammenhang mit der mehr als 30 Millionen Euro schweren Anlage, die das Software-Unternehmen Frequentis, das auch Produkte für die Luftfahrt anbietet, bei der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG, die in den Konkurs geschlittert ist, getätigt hat, ermittelt nun die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Im Raum steht der Vorwurf, dass Schmiergeld an einen Berater des Hightech-Unternehmens geflossen sein könnte. Die ehemalige Vorständin der Pleite-Bank, Franziska Klikovits, sagte laut Österreichischem Rundfunk, in ihrer Einvernahme, dass sie sich an zumindest 80.000 Euro erinnern kann. Diese wären im Jahr 2016 als “inoffizielle Provision” an “einen Frequentis Mitarbeiter” übergeben worden, zitiert der ORF. So wäre der Abzug der hohen Geldsumme verhindert worden. Frequentis betont, dass der von Klikovits genannte “Mitarbeiter” ein externer Berater gewesen sein soll. Die ehemalige Bankchefin behauptet in iher Beschuldigtenvernehmung, aus der der ORF zitiert, dass es im Zuge von Fälligkeitsverlängerungen zu erneuten Bargeldübergaben gekommen sein soll. Die Übergabe soll jedoch nicht durch Klikovits selbst, sondern einen Angestellten der Bank erfolgt sein.
Der ORF konfrontierte den Frequentis-Berater mit den Vorwürfen. Dieser soll auf Verantwortliche des Unternehmens verwiesen haben, die Geldflüsse verneint haben, auf das laufende Ermittlungsverfahren verwiesen haben und anschließend den Hörer aufgelegt haben. Frequentis verlor durch die Commerzialbank-Malversationen, die letztlich zur behördlichen Schließung und zum Konkurs führten, rund 31 Millionen Euro. Aufgrund des Umstands, dass laut Masseverwalter kaum Vermögenswerte vorhanden ist, dürfte wenn überhaupt nur eine sehr geringe Quote herausschauen.