Das Sanierungsverfahren der insolventen Fluggesellschaft CSA könnte sich deutlich in die Länge ziehen, denn Smartwings brachte als Eigentümer bei Gericht einen Antrag ein, der zu einer Fristverlängerung des Sanierungsplans bis Anfang Feber 2022 führen soll.
Das Insolvenzgericht teilte dies entsprechend in der tschechischen Konkurskartei mit. Ursprünglich hatte Smartwings im Juni 2021 beantragt, dass der Sanierungsplan innerhalb von vier Monaten aufgestellt werden soll. Das Gericht erteilte damals die Zustimmung. Nun hängt es von der Entscheidung des Richters ab, ob dem jüngsten Antrag von Smartwings stattgegeben wird oder nicht.
Der Grund für den Antrag der Muttergesellschaft ist ebenfalls in der Kartei ersichtlich: Smartwings benötigt für die Verhandlungen mit dem Flugzeugbauer Airbus mehr Zeit. Es geht um Maschinen der Typen Airbus A321neo und A220, die bestellt, jedoch nicht abgenommen wurden. CSA steht diesbezüglich bei Airbus tief in der Kreide: Der Hersteller meldete im Insolvenzverfahren insgesamt 17 Milliarden Tschechische Kronen an. Da sich die Verhandlungen über eine Einigung in einem guten Status befinden, bittet man das Gericht um eine Fristverlängerung bis zum 4. Feber 2021. Smartwings rechnet damit, dass im Oktober 2021 ein Deal abgeschlossen werden kann und da dieser großen Einfluss auf die übrigen CSA-Gläubiger haben wird, benötigt man mehr Zeit für die Erstellung des Sanierungsplans.
Interessant ist auch, dass Smartwings im Antrag schreibt, dass man mit einem neuen Investor intensiv über einen Einstieg bei CSA verhandeln würde. Man nennt aber die Identität des potentiellen Geldgebers nicht. Der Einstieg und die mögliche Investitionssumme würden aber vom Ausgang der Verhandlungen mit Airbus abhängen. Insgesamt wurden im Insolvenzverfahren Forderungen in der Höhe von rund 19,4 Milliarden Tschechischen Kronen angemeldet. Mit etwa 17 Milliarden Tschechischen Kronen entfällt der Löwenanteil auf Airbus.