Deutschlands “Gratis-Schnelltests” vor Debakel

Logo der Apotheken in Deutschland (Foto: Jan Gruber).
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Deutschlands “Gratis-Schnelltests” vor Debakel

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Deutschland steht nach dem Impfchaos auch in Sachen „kostenlose Schnelltests in Apotheken“ vor dem nächsten Debakel. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte den Start der Aktion für den 1. März 2021. Draus wird nun nichts, denn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zog persönlich die Bremse.

Frühestens ab 8. März 2021 werden in ausgewählten Apotheken „kostenfreie“ Schnelltests möglich sein. Es hakt gleich an verschiedenen Fronten, denn der Staat will den Pharmazeuten nur neun Euro pro durchgeführtem Test – inklusive Materialkosen – bezahlen. Die Apotheker sind aber der Ansicht, dass eine Kostendeckung so unmöglich ist.

Nun steht gar eine „Eigenbeteiligung“ von einem Euro pro Test zur Debatte. Sollte diese Variante umgesetzt werden, so gibt es keine „Gratis-Tests“. Auch ist die Anzahl der Apotheken, die momentan kostenpflichtige Testungen anbieten, im direkten Vergleich mit Österreich verschwindend gering. Das mickrige Honorar von neun Euro dürfte auch nicht gerade dazu führen, dass das Interesse der Pharmazeuten die aufwendige Nebentätigkeit durchzuführen steigen wird. Das Nachbarland Österreich bezahlt den Apotheken 25 Euro pro durchgeführtem Test, wobei die Materialkosten separat abgerechnet werden können. Ärzte erhalten pro Abstrich, der an Personen mit Symptomen genommen wird, sogar 50 Euro.

Bundesrepublik stolpert über eigene Bürokratie

In Deutschland spießt es sich aber nicht nur beim Geld, sondern diverse Länder-Chefs machen bereits Andeutungen, dass gar nicht ausreichend Antigen-Schnelltests für den erwarteten Ansturm vorhanden sind. Neuerlich verweist man darauf, dass die Kapazitäten in den Altenheimen besser aufgehoben wären. Vielerorts wurde jedoch bis dato kein einziger Test durchgeführt. Die Liste der Ausreden ist vielfältig.

Deutschland stolpert aber auch über die Bürokratie, denn erst erlangte man die Erleuchtung und stellte fest, dass viele geplante Schnelltest-Kits gar keine Zulassung in der Bundesrepublik haben. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass in deutschen Medien Österreich als regelrechter Musterschüler in Sachen Zulassungen und Schnelltests dargestellt wird. Im Bereich PCR wird in Deutschland gefordert, dass die in der Alpenrepublik entwickelten Gurgeltests endlich flächendeckend zum Einsatz kommen. Ein gewisser „Starvirologe“ redete diese noch im Herbst 2020 schlecht. Das für die deutsche Bevölkerung simple Fazit aus dem „Schnelltest-Debakel“ ist einfach: Ankündigungen der Regierung sind genau wie in Österreich mit Vorsicht zu genießen, denn die Aussagen von Politikern müssen am Tag danach keine Gültigkeit mehr haben. Die Kurz-Regierung machte dies wiederholt, beispielsweise bei „Anti-Weihnachten-Einreiseverordnung“, vor. Diese wurde sogar mehrfach verschärft.

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