Eilat: Delfine hautnah und natürlich erleben

Delfin in Eilat (Foto: Jan Gruber).
Delfin in Eilat (Foto: Jan Gruber).

Eilat: Delfine hautnah und natürlich erleben

Delfin in Eilat (Foto: Jan Gruber).
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Vielen ist nicht sofort bewusst, dass der kleine Staat Israel Zugang zu zwei Meeren hat und zwar zum Mittelmeer, an dem sich beispielsweise die Metropole Tel Aviv befindet und zum Roten Meer, an dem sich Eilat befindet. Der südlichste Zipfel Israels ist ein äußerst interessanter Ort, der im direkten Vergleich mit der hochpreisigen Stadt Tel Aviv für israelische Verhältnisse sogar günstig ist.

Dahinter steckt, dass das Gebiet rund um die Stadt Eilat eine Sondersteuerzone ist. Es gibt keine Mehrwertsteuer, um den Tourismus zu fördern. Das hat zur Folge, dass die die Region auch innerhalb des Landes ein beliebtes Urlaubs- und Einkaufsziel ist. Die Ersparnisse gegenüber einer Shoppingtour in Tel Aviv sind zum Teil exorbitant hoch. Israel ist kein Land, in dem alles superbillig ist. Das Gegenteil ist der Fall, denn das Preisniveau in diesem kleinen Staat ist hoch. In Eilat ist es wohl landesweit am günstigsten.

Die Stadt am Roten Meer ist keineswegs traditionell, sondern äußerst stark vom Tourismus geprägt. In der Altstadt gibt es zwar einige ältere Gebäude, doch dominieren eher Hotels, Restaurants und an Touristen gerichtete Geschäfte das Stadtbild. Das gilt ganz besonders für die Uferpromenade, wo Hotels, Shops, Restaurants und Einkaufszentren dicht an dicht gebaut sind. Wesentlich gemütlicher geht es außerhalb der Stadt Eilat zu, wo beispielsweise mit dem Dolphin Reef ein einzigartiger Ort auf Besucher wartet.

Mit dem Bus kommt man überall günstig hin

Das öffentliche Busnetz ist nicht nur äußerst gut ausgebaut, sondern verkehrt im Gegensatz zu Tel Aviv auch am Sabbat. Reisende müssen sich also ab Freitagnachmittag bis Samstagabend keine Gedanken machen, denn die Busse fahren laut Fahrplan. Die meisten Hotels kann man ab dem Flughafen Eilat-Ramon problemlos und ohne Umstieg mit dem Linienbus erreichen. Der Fahrpreis beträgt 4,20 Schekel und kann in bar beim Busfahrer entrichtet werden. Günstiger ist man mit der Rav-Kav-Card dran. Diese kann im öffentlichen Bereich des Ramon Airports gekauft und aufgeladen werden. Es handelt sich um eine Guthabenkarte, die von fast allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Israel akzeptiert wird. Die Aufladungen können bei den ÖPNV-Betreibern an Automaten oder Schaltern, in vielen Geschäften oder an fast jedem Bankomat vorgenommen werden. Auch benötigt nicht jeder Fahrgast eine solche Karte, sondern eine einzige genügt und einfach dem Busfahrer sagen wie viele Tickets man benötigt. Der Hauptvorteil ist, dass bei jeder Aufladung ein Bonus hinzugefügt wird und so der Preis pro Fahrkarte rechnerisch sinkt. Die Karte unbedingt aufheben, denn sie kann beim nächsten Besuch in Israel erneut verwendet werden.

Fast alle touristisch relevanten Ziele können zum Preis von 4,20 Schekel pro Richtung und Person mit dem öffentlichen Linienverkehr erreicht werden. Die Beschriftung der Busse und die Ansagen sind übrigens auch auf Englisch. Die Fahrer beherrschen diese Sprache äußert gut und sind freundlich und hilfsbereit, so dass im Normalfall eigentlich gar kein Taxi benötigt wird. Eilat ist obendrein auch nicht sonderlich groß, so dass sich die Dauer der Busfahrten – auch vom und zum Flughafen Ramon – eher kurz abspielt.

Eilat lädt zum Shoppen ein

Innerhalb des Stadtgebiets gibt es hauptsächlich Attraktionen, die typisch touristisch sind. Auch die Eilat Stone Factory, die weltbekannt für ihre besonderen Steine ist, macht da keine Ausnahme. Es ist alles sehr stark auf Verkauf getrimmt, jedoch aufdringlich ist in diesem Land niemand. Kein Druck wird ausgeübt und oftmals bemühen sich Verkäufer auch erst dann, wenn der Kunde deutliches Interesse signalisiert. Die Steine sind sehr teuer, jedoch gerade für Damen ein besonderes Andenken an den Aufenthalt in Eilat. Leider werden an diversen Ständen auch billigere “Eilat Stones” verkauft. Hier ist ein gewisses Misstrauen geboten, denn es handelt sich oft um entsprechend lackierten Kunststoff.

Eilat Stone Factory (Foto: Jan Gruber).

In der Nähe des ehemaligen Stadtflughafens Eilat-Hozman finden sich gleich mehrere Einkaufszentren und der Zugang zur Uferpromenade. Hier sind viele Geschäfte, darunter auch Stores weltbekannter Labels, angesiedelt. Dieser Bereich der Stadt Eilat lädt zu einem Einkaufsbummel ein. Viele Restaurants und Cafes laden auch zur Verpflegung ein. So manche Lage macht die Gastronomie insbesondere für ein nettes Abendessen attraktiv. Das Preisniveau liegt ein wenig über jenem in Deutschland und Österreich, jedoch deutlich unter jenem von Tel Aviv. Auch gibt es in der Stadt Eilat öffentliche Badestrände, die unter anderem von der Polizei überwacht werden. Liegen und Schirme können zu günstigen Preisen ausgeliehen werden.

Angesichts der zum Teil enorm hohen Temperaturen, die im Sommer in dieser Region Israels Alltag sind, mutet die “Ice Mall” ein wenig extravagant an. Genau in der Mitte eines mehrstöckigen Shopping-Centers befindet sich eine große Eislaufbahn, auf der sogar manchmal Eishockeyspiele ausgetragen werden. Die Geschäfte im Einkaufszentrum sind zwar nicht gerade der Brüller, jedoch das Flair ist einzigartig und allein der Umstand, dass es quasi in der Wüste eine Eishalle gibt, ist durchaus einen Besuch und ein paar Fotos wert. Übrigens: Im Regelfall gibt es in Israel vor dem Betreten von Einkaufszentren Sicherheitskontrollen, die stark an Flughäfen erinnern.

Ice Mall Eilat (Foto: René Steuer).

Delfine hautnah in natürlicher Umgebung erleben

Fährt man mit dem Linienbus in Richtung Grenzübergang Taba (Ägypten) und steigt an der Station “Dolphin Reef” aus, so erreicht man einen absolut faszinierenden Ort. Und vorab: Ja, es gibt dort lebende Delfine zu sehen, die im Roten Meer leben und kommen und gehen können wann sie wollen. Die Tiere fühlen sich in ihrem Riff sehr wohl und sind Nachfahren ehemaliger sowjetischer Militärdelfine. Im kalten Krieg versuchten die Sowjets ernsthaft die Meeressäuger in Richtung Minensucher auszubilden. Eine private Initiative holte die Tiere nach Israel und gab ihnen im Roten Meer eine neue Heimat. Mittlerweile ist daraus eine kleine Familie entstanden und auch der Nachwuchs bleibt dem Ort äußerst treu. Mit viel Glück kann man sogar erleben, wenn ein Weibchen ein Kalb aufzieht oder gar dieses erleben. Doch ob und wann Jungtiere zur Welt kommen, entscheiden die Delfine selbst.

Das Dolphin Reef ist kein Delfinarium und schon gleich gar keine Delfinshow. Das absolute Highlight ist, dass diese ein paar Mal am Tag ein paar Fische bekommen, aber den Rest ihrer Nahrung jagen diese sich selbst. Die Meeressäuger sind aber äußerst neugierig und wenn sie Lust und Laune haben interagieren diese auch mit den Besuchern, zeigen diesen Kunststücke oder machen sich einen großen Spaß daraus mal jemanden durch einen gezielten Sprung Naß zu machen. Die Tiere können aber äußerst naturnah beobachtet werden und entscheiden selbst, ob sie den Besucher beachten oder einfach ihre Bahnen ziehen und nach Nahrung suchen oder gar für Nachwuchs sorgen. Die Tiere dürfen nicht berührt werden und das ist auch gut so, denn Delfine können Kontakt zu Menschen suchen und dann darf man diesen auch nahe kommen. Doch die Raubtiere reagieren unberechenbar und empfindlich darauf, wenn man sich ihnen aufdrängt. Der natürliche Instinkt sagt den Tieren dann einfach, dass es theoretisch eine Gefahr sein könnte. Das gilt insbesondere für Weibchen, die gerade ein Jungtier aufziehen. Das Dolphin Reef ist primär eine Forschungsstation, die ihre Arbeit damit finanziert, dass Touristen ein wunderschöner Ort zum Baden und Verweilen zur Verfügung gestellt wird und auch diverse Beobachtungsaktivitäten (Schnorcheln und Tauchen) mit den Delfinen gebucht werden können. Auch hier steht das Beobachten der Tiere im Vordergrund, denn wenn diese Kontakt suchen, dann kommen sie von selbst unfassbar nahe und wenn sie nicht mehr möchten schwimmen sie einfach weg. Die Tierpfleger und Forscher verbieten es ausdrücklich, dass man proaktiv auf die Raubsäuger zugeht, denn diese könnten das als Gefahr interpretieren und es ist allgemein bekannt, dass Delfine hochintelligente Lebewesen sind, aber sie sind nunmal Raubtiere und können entsprechend brutal und rabiat reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen oder einfach nur schlechte Laune haben.

Delfin in Eilat (Foto: Jan Gruber).

Auch ohne Schnorchel- oder Tauchausflug ist ein Tag am Dolphin Reef ein unvergessliches Erlebnis, denn die Tiere können in einem einzigartigen Umfeld im Roten Meer beobachtet werden. Sitzt man beispielsweise länger auf dem Steg, so kann es sehr gut sein, dass einer oder gleich mehrere der intelligenten Meeressäuger neugierig werden und einfach mal zum Schauen zu Ihnen schwimmen. Es kann passieren, dass diese sich aufrichten, ihren Kopf senkrecht aus dem Wasser heben und versuchen mit Ihnen zu interagieren. Kann sehr gut sein und die Chancen dafür stehen sogar sehr gut. Wer nicht so geduldig ist, kann auch bei einer Fütterung zuschauen. Unnatürliche Kunststücke zeigen die Tiere aber generell nicht. Das hindert sie aber nicht daran auf natürliche Weise zu spielen und auch den einen oder anderen Blödsinn zu machen. Die Tierpfleger sind übrigens äußerst auskunftsfreudig, so dass man nach einem längeren Gespräch den Unterschied zwischen Männchen und Weibchen erkannt, weiß welcher Delfine ein Pärchen sind, wer eventuell trächtig ist und was die Tiere mögen und was sie überhaupt nicht leiden können.

Vor Ort gibt es auch enorm viele Vögel, die sich auf dem Areal frei aufhalten und die großen Tiere haben keine Angst, sondern kommen durchaus auch mal zu einem Besuch vorbei. Füttern ist verboten, aber das wissen ja die Vögel nicht. Auch gibt es hier – wie in der gesamten Stadt Eilat – viele, zum Teil äußerst aufdringliche, Katzen. Stühle und Schirme sind am Dolphin Reef übrigens im Eintrittspreis inkludiert, so es auch einen netten Strand zum Baden gibt. Essen und Trinken sind ebenfalls zu fairen Preisen erhältlich. Auch private Bereiche können vorab reserviert werden.

Der Eintritt in das Dolphin Reef kostet 69 Schekel und gilt für zwei Besuche. Das heißt, dass man an zwei unterschiedlichen Tagen kommen kann und die Delphine bewundern kann oder aber einfach nur einen schönen Tag am Stand an einer tollen Location verbringen kann. Eine Reservierung ist nicht erforderlich, denn der Eintritt kann einfach an der Kassa mit Kreditkarte oder in bar bezahlt werden. Möchte man aber einen privaten Bereich haben oder an einer Tauch- oder Schnorcheltour mit den Delfinen teilnehmen, so muss vorab reserviert werden. Entscheidet man sich dafür, so ist der Eintritt bereits im Paket inkludiert.

Einblick in das Leben im Roten Meer

Fährt man nach dem Dolphin Reef einige Bushaltestellen weiter, so kann an der Station “Camel Ranch” eine Kamel-Ranch besucht werden. Insbesondere für Kinder könnte dies durchaus ein nettes Erlebnis sein. Doch wenige Stopps weiter befindet sich das Eilat Underwater Observatory. Es handelt sich um ein großes Aquarium, das in mehrere Gebäude aufgeteilt ist. Das absolute Highlight ist eine Art Turm, der in die Tiefe des Meeres gebaut ist und durch Glasscheiben einen unglaublich spannenden Blick auf die natürlichen Gegebenheiten im Riff bietet. Ein möglicherweise einzigartiges Erlebnis, das in Erinnerung bleiben könnte.

Fisch im Underwater Observatory Eilat (Foto: René Steuer).

Allerdings gibt es zu dieser Attraktion auch einige negative Seiten anzumerken, denn in erster Linie ist sie regelrecht überlaufen, so dass man sich durch die einzelnen Stationen regelrecht durchgeschoben fühlt. Es gibt wirklich viel zu sehen, denn besonderes Haie, Rochen und seltene bzw. außergewöhnliche Fische und sonstige Meeresbewohner faszinieren einfach. An manchen Stellen, beispielsweise beim Schildkrötengehege, kommt sehr schnell die Frage auf, ob die kleinen Becken angesichts der Größe der Reptilien und der Anzahl dieser nicht etwas zu klein geraten sind. Die riesigen Schildkröten haben offensichtlich nicht sonderlich viel Platz und das obwohl die Art als äußerst bewegungsfreudig und übrigens auch bissig gilt. Vor letzterem wird auf Schildern in diversen Sprachen ausdrücklich gewarnt.

Das Underwater Observatory sollte unbedingt in der Nebensaison besucht werden, denn nur dann kann man die schönen Aquarien und das Unterwasser-Observatorium wirklich auf sich wirken lassen. Fraglich ist aber, ob dieser Ort für ganz kleine Kinder wirklich richtig ist. Sicherlich ist es ein Erlebnis, aber viel können diese mit den Tieren auch nicht anfangen. Ab einem gewissen Alter werden die Kinder aber auf jeden Fall bleibende und tolle Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Schildkröte in Eilat (Foto: Jan Gruber).

Der Eintritt in das Underwater Observatory ist mit 89 Schekel (rund 22 Euro) pro Erwachsenem ganz und gar nicht günstig. Daher sollte man sich gut überlegen, ob man in der Hauptsaison diesen überlaufenen Ort besuchen möchte. In der Nebensaison wird man allerdings viel Ruhe und spannende Erlebnisse haben. Tickets sind sowohl online als auch klassisch an der Kassa gegen Barzahlung oder Kartenzahlung erhältlich. Auch Verpflegung und Getränke können vor Ort, leider nicht ganz günstig, gekauft werden.

Ausflüge in die Nachbarstädte sind sehr teuer

Eilat grenzt unmittelbar an Ägypten und Jordanien. Eigentlich sind es nur Katzensprünge, die auch noch günstig mit dem Linienbus absolviert werden können. Doch der Grenzübertritt ist nicht nur äußerst zeitraubend, sondern auch noch exorbitant teuer. Israel erhebt eine Ausreisesteuer, Ägypten und Jordanien kassieren für die Einreise und dann auch wieder für die Ausreise. Wenigstens bittet Israel beim neuerlichen Grenzübertritt nicht nochmals zur Kasse. Nach Taba (Ägypten) ist es günstiger als nach Jordanien, jedoch muss man der Realität auch ins Auge blicken: Taba hat so ziemlich gar nichts zu bieten und ist ein äußerst heruntergekommener Badeort. Das Highlight hier ist ein sehr kleiner Markt mit Busbahnhof und das war es dann auch schon wieder. Aus historischen Gründen verfügt dieses kleine Dorf, das dringend eine Generalsanierung benötigt, auch über einen eigenen internationalen Flughafen mit einer sehr langen Piste. Manche Reiseveranstalter bieten dorthin Charterflüge an. Das Fazit: Ein Ausflug nach Taba lohnt sich definitiv nicht, außer man steht auf penibelste Grenzkontrollen, für die man auch noch viel Geld bezahlen muss und ein heruntergekommenes Dorf. Vorsicht: Ägypten stempelt die Pässe ab und viele Staaten, die mit Israel nicht gerade gut stehen, wissen ganz genau wo Taba ist und können dann die Einreise verweigern. Auch ist damit zu rechnen, dass vor dem Abflug in Eilat-Ramon sehr viele Fragen gestellt werden was man eigentlich in Taba gemacht hat.

Taba in Ägypten (Foto: René Steuer).

Akaba ist Eilats Nachbarstadt in Jordanien und ein schöner Badeort. Die Kosten, um nach Jordanien einreisen zu dürfen und dann wieder ausreisen zu dürfen, sind wirklich exorbitant hoch. Es macht wesentlich mehr Sinn eine separate Flugreise nach Akaba zu unternehmen, denn das spart nicht nur einiges an Geld, sondern auch kostenpflichtige und zum Teil schikanöse Kontrollen durch Grenzbeamte beider Staaten. Auch hier wird sehr streng kontrolliert, subjektiv empfunden sogar noch ein wenig strenger als in Richtung Taba. Auch hier gilt es mit Reisepässen aufzupassen: Jordanien stempelt diese ab und man hat bei Ländern, die Israel nicht wohlgesonnen sind, dann genau das gleiche Problem. Die Einreise kann verweigert werden. War man in Jordanien, so werden am Flughafen Eilat-Ramon vor dem Abflug sehr viele Fragen zum Aufenthalt gestellt. Akaba ist aber sonst ein sehr schönes Städtchen, das einiges zu bieten hat. Eine eigene Reise dorthin ist aber wesentlich sinnvoller. Die Grenzen von Israel nach Ägypten bzw. Jordanien sind nunmal nicht wie von Deutschland nach Österreich oder von Österreich in die Slowakei. Davon zeugen auch hohe Grenzzäune, die von Soldaten bewacht werden.

Beeindruckende Wüste samt Canyons

Eilat ist der südlichste Zipfel von Israel und ist umgeben vom Roten Meer und von der Negev-Wüste. Diese kann beispielsweise bei einer Fahrt mit dem Linienbus angesehen werden und ist wirklich sehr beeindruckend. Spaziergänge sind möglich. Einfach die Stadt verlassen und man steht schon mitten in der Wüste. Auch gibt es geführte Touren, die über Vermittler, direkt bei den Anbietern oder über die Hotel-Rezeption gebucht werden können. Fast für jedes Interesse ist da etwas dabei. Wer es auf eigene Faust machen möchte, kann einfach bei einer Bushaltestelle aussteigen und dann die Wüste erkunden. Bitte in jedem Fall ausreichend Getränke einpacken.

Kaputtes Auto in der Negev-Wüste (Foto: René Steuer).

Der Red Canyon erinnert ein bisschen an den Grand Canyon in den USA ist wirklich ein beeindruckendes Erlebnis. Mit dem Linienbus 392 kann dieser für 4,20 Schekel erreicht werden. Alternativ können auch geführte Touren gebucht werden. Das ist sogar durchaus empfehlenswert, denn mit einem Guide können die schönsten Orte besichtigt werden. Auch hier sollte man unbedingt ausreichend Getränke einpacken, denn der Canyon befindet sich quasi in der Wüste und insbesondere im Sommer kann es ganz schön heftig heiß werden.

Der Magnetstreifen muss funktionieren

In Israel kann man fast überall mit Kredit- und Debitkarten der Marken Mastercard und Visa bezahlen. Wichtig ist, dass der Magnetstreifen der Karte funktioniert und seitens der Bank aktiv geschaltet ist. In diesem Land wird im Regelfall mittels “swipe” über den Magnetstreifen bezahlt. Die Zahlung wird per Unterschrift bestätigt und zwar auch dann, wenn man sonst immer mit PIN bezahlen würde. Europäische Karten sind so programmiert, dass primär der Chip genutzt werden soll und gerade Mastercard und Visa lassen die Nutzung des Streifens nur noch dann zu, wenn NFC und Chip nicht möglich sind. Unbedingt sollten Sie daher mit Ihrer Bank die Funktionalität des Magnetstreifens abklären, denn diesen benötigen Sie in Israel zwingend und zwar auch am Bankomaten.

Debitkarten der Marken Vpay und Maestro werden in Geschäften nur sehr selten bis gar nicht akzeptiert. Das liegt daran, dass Vpay überhaupt keine Magnetstreifentransaktionen kann und viele Banken bei Maestro dies ebenfalls gesperrt haben. Die Folge daraus ist, dass Sie mit diesen Karten nicht bezahlen können und an vielen Bankomaten auch kein Geld bekommen werden. Daher ist die Mitnahme einer Debit- oder Kreditkarte von Visa oder Mastercard sehr wichtig. Wenn Sie das nicht können, sollten Sie ausreichend Bargeld mitnehmen, das Sie in einer Wechselstube oder in einer Bank eintauschen können. Bei Kredit- und Debitkarten kann Ihre Bank eine Auslandsgebühr erheben. Ob das der Fall ist, müssen Sie selbst nachfragen. Manche Kreditinstitute verlangen ein Entgelt, andere nicht.

Moderner Flughafen mitten in der Wüste

Mit jahrelanger Verspätung wurde mit dem Eilat-Ramon-Airport ein hochmoderner Flughafen eröffnet. Neben Tel Aviv-Ben Gurion ist es der zweite internationale Airport des kleinen Landes. Dieser ersetzte den Stadtflughafen Eilat-Hozman und die zivile Mitbenützung des Militärairports Eilat-Ovda. In Ramon findet man alles, das zu einem internationalen Airport gehört und kann durch die Verglasung auch tolle Ausblicke auf das Vorfeld genießen.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr streng. Jeder Passagier muss vor dem Abflug zu einem so genannten Interviewer und wird dann eingestuft. Die Befragung ist allerdings absolut harmlos und die Beamten sind äußerst freundlich und erklären auf Wunsch sogar jeden einzelnen Schritt. Bereiten Sie sich aber darauf vor, dass Sie zu Passstempeln aus Ägypten, Jordanien, arabischen Ländern und der Türkei viele Fragen beantworten müssen. Einfach ehrlich antworten und dann hat man es schnell hinter sich. Es ist übrigens nicht verboten den Beamten nach dem Interview zu fragen warum ihn das eine oder andere interessiert hat. Ganz offen bekommt man das erklärt, es ist also ein Mythos, dass eine große Geheimniskrämerei gemacht wird.

Flughafen Eilat-Ramon (Foto: Jan Gruber).

Die klassische Sicherheitskontrolle ist sehr penibel, aber Getränke dürfen mitgenommen werden. Das ist in Israel erlaubt und darauf wird durchaus auch hingewiesen. Das schlimmste, das passieren kann ist, dass die Beamten darum bitten, dass man vor ihren Augen einen Schluck aus der Wasserflasche trinkt. Wenn man dann nicht umkippt oder einem plötzlich übel wird, hat man den Test bestanden.

Generell empfiehlt es sich dringend mindestens drei Stunden vor dem Abflug am Eilat-Ramon-Airport zu sein. Dieser bietet einiges an Gastronomie, die nicht sonderlich teuer ist. Lieber zu früh als zu spät am Flughafen sein, denn es kann auch ganz schön lange dauern bis man den Sicherheitscheck hinter sich hat. In Ramon ist das Duty-Free-Angebot im Gegensatz zu Tel Aviv-Ben Gurion übrigens klassisch. Kühlschränke, Fernseher oder Waschmaschinen werden hier nicht verkauft.

Der Flughafen Eilat wird primär als Winterziel von diversen Airlines, darunter Wizzair, Ryanair und Lufthansa, ab dem deutschsprachigen Raum angeboten. Aufgrund durchaus üppiger Subventionen, die pro ankommendem Fluggast winken, sind die Preise oftmals sehr niedrig. Wenn also die Corona-Pandemie vorbei ist, so ist ein Urlaub in Eilat sicherlich eine Überlegung wert. Wichtig: Derzeit sind im Winterflugplan 2020/21 Nonstop-Flüge von europäischen Flughäfen nach Eilat-Ramon geplant, da die Aufhebung des Einreiseverbots für Ausländer nicht absehbar ist. Dies kann sich jedoch kurzfristig ändern.

Weitere Impressionen in der Slideshow:

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