Mittlerweile hat man sich in der Luftfahrt-Branche schon fast daran gewöhnt, dass zuerst die Schließung einer Basis verkündet wird und erst dann verhandeln Gewerkschaft und Geschäftsleitung ernsthaft. So auch bei British Airways, denn „fünf nach Zwölf“ einigte man sich auf einen Tarifvertrag für London-Gatwick.
Die „Billigtochter“ für den zweitgrößten Airport der britischen Hauptstadt kommt also doch. Kürzlich sah es noch ganz anders aus, denn British Airways verkündete nach ergebnislosen Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft Balpa die Schließung der Kurz- und Mittelstreckenbasis. Offenbar war dies aber eher der Startschuss für ernsthafte Verhandlungen.
Nun wurde ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen. Dieser ist die Grundlage für eine neue Tochtergesellschaft, die ab London-Gatwick tätig werden soll. British Airways betonte vor einigen Tagen, dass man auf der Kurz- und Mittelstrecke ab diesem Airport seit Jahren Verluste einfliegen würde. Der Lowcoster soll nun den Mitbewerbern Ryanair und Easyjet die Stirn bieten.
„Wir werden unser Konzept für eine vollwertige Kurzstrecken-Tochterairline in Gatwick weiterentwickeln, die unseren Kunden wettbewerbsfähige Tarife bieten wird“, so British Airways in einer Medienerklärung. Noch ist nicht ganz klar, ob der Ableger nach dem Vorbild von BA Cityflyer unter dem BA-Brand fliegen wird oder ob man sich ein neues Brand einfallen lässt. Theoretisch ist es möglich, dass man als Level antritt, allerdings floppte diese Marke in Wien, Amsterdam und Paris-Orly.