Neuer Meilenstein in der internationalen Luftfahrt: In München ist ein Rettungshubschrauber zum ersten Mal mit umweltfreundlichem Kerosin geflogen. Bei der Maschine handelte es sich um einen Helikopter der gemeinnützigen ADAC Luftrettung.
Der Rettungshubschrauber des Typs Airbus H145 wurde an der Luftrettungsstation an der München Klinik Harlaching feierlich im Beisein des Vorstands der ADAC Stiftung sowie von den Geschäftsführern und Vertretern der Unternehmensleitung der ADAC Luftrettung, des französischen Triebwerksherstellers Safran Helicopter Engines, des Hubschrauberherstellers Airbus Helicopters und des Multi-Energie-Konzerns TotalEnergies mit Bio-Kerosin (Biokraftstoff) betankt.
Zertifiziert und zugelassen für die Luftfahrt ist Bio-Kerosin aktuell in einer Mischung von maximal 50 Prozent mit herkömmlichem Kerosin des Typs JET-A1. Der ADAC Rettungshubschrauber wurde mit einem 40-Prozent-Gemisch geflogen. Dieses steht wegen der aufwendigen Produktion noch nicht in größeren Mengen zur Verfügung und es ist um ein Vielfaches teurer als konventioneller Flugkraftstoff.
Sustainable Aviation Fuel
Der verwendete Biokraftstoff ist ein sogenannter Sustainable Aviation Fuel (SAF), ein nachhaltiger Flugkraftstoff, mit dem die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden können. Biokraftstoffe sind Kraft- und Brennstoffe, die auf Basis von Biomasse hergestellt werden. Der Treibstoff wird gewöhnlich aus Abfällen der Kreislaufwirtschaft wie zum Beispiel gebrauchten Speiseölen und -fetten hergestellt und hat damit keine Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion.
„Wir wollen in der Luftrettung mit umweltfreundlichem Kerosin Vorreiter bei der Reduzierung von CO2 sein. Und wir wollen die Luftrettung damit auch technologisch weiterentwickeln, um sie längerfristig zukunftssicher zumachen. Um dies zu erreichen, haben wir starke Partner an unserer Seite. Wichtig dabei: Bei Biofuel handelt es sich um einen offiziell zugelassenen Kraftstoff – die Flug- und Patientensicherheit bleiben somit auf dem gewohnt höchsten Niveau“, so Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung GmbH.