Der CDU-Kreisverband Frankfurt am Main möchte laut seines Wahlprogramms den größten deutschen Flughafen nach dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl benennen. Hämisch-ironische Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.
Flughäfen zu Ehren verstorbener Politiker umzubenennen, ist nicht neu. John F. Kennedy und Charles de Gaulle in New York und Paris oder auch Helmut Schmidt und Willy Brandt in Hamburg und Berlin wurde diese Würdigung zuteil. Der Vorschlag der Jungen Union des Frankfurter CDU-Kreisverbandes, auch einen Flughafen nach dem Ex-Kanzler Helmut Kohl zu benennen, ist auf dem ersten Blick durchaus legitim.
Bei genauerem Hinsehen scheiden sich hier aber die Geister. Besonders in den sozialen Netzwerken werde dieser Vorschlag kontrovers diskutiert. Das berichtet der Stern. Nicht nur Kohls Verwicklungen in Schwarzgeld-Machenschaften und seine anschließende Weigerung, zur Aufklärung beizutragen, werden erneut diskutiert. Auch der fehlende Bezug Kohls zu Hessen, respektive zu Frankfurt am Main, stößt auf Unverständnis bei den Gegnern der Umbenennung. “Was hat der Helmut denn für Frankfurt oder den Flughafen getan?” fragt sich beispielsweise ein User.
Die Junge Union hingegen – wie soll es auch anders sein – steht hinter dem Vorhaben und lobt den Ex-Kanzler als “Freund Frankfurts”. “Helmut Kohl war ein überzeugter Europäer, er war Kanzler der Einheit und auch ein Freund Frankfurts”, so der JU-Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer zur Begründung des Vorschlags. Die deutsche Einheit in Frieden und Freiheit zu vollenden sei ein Verdienst, der “auf ewig untrennbar mit seinem Namen verbunden” bleibe.