Gewerkschaften erhöhen Druck auf Ita-Geschäftsleitung

Gewerkschaften erhöhen Druck auf Ita-Geschäftsleitung

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Noch ist der Alitalia-Nachfolger Ita keinen Meter kommerziell geflogen und schon gibt es einen heftigen Streit mit den italienischen Gewerkschaften. Die Verhandlungen wurden – zumindest vorläufig – ohne Ergebnis unterbrochen.

Beide Seiten machen sich schwere Vorwürfe und somit ist zumindest nicht ganz unrealistisch, dass Ita gleich mit einem Streik starten könnte. Noch nimmt man dieses Wort seitens der Arbeitnehmervertreter nicht direkt in den Mund, macht jedoch Andeutungen, dass man entsprechende Arbeitskampfmaßnahmen durchführen könnte.

Einer der Gründe dafür ist, dass Ita deutlich kleiner sein wird als Alitalia, die derzeit rund 11.000 Mitarbeiter hat. Beim Nachfolger sollen im ersten Schritt nur 2.800 Beschäftigte einen neuen Job bekommen. Das finden die Gewerkschaften unfair und versuchen nun Druck auf die Regierung auszuüben. Dazu kündigt man für den 24. September 2021 einen Warnstreik in der gesamten Luftfahrtbranche an. Ita soll erst am 15. Oktober 2021 kommerziell starten. Der Vorgänger, der sich seit längerer Zeit in einem Insolvenzverfahren befindet und nur mit Hilfe staatlicher Hilfen in der Luft gehalten wird, soll dann in die Liquidation geschickt werden.

Zorn richtet sich auch gegen EU-Kommission

Bemerkenswert ist auch, dass bislang abgehaltene Demonstrationen überwiegend vor der Firmenzentrale der neuen Ita abgehalten wurden. Auch demonstriert man vor EU-Büros, da die Arbeitnehmervertreter der EU-Kommission Vorwürfe macht. Diese verlangt, dass der Name Alitalia ersteigert werden muss und Ita nicht nahtlos alles übernehmen darf.

Die Neugründung soll zunächst mit 52 Alitalia-Maschinen abheben, jedoch will man die Flotte so rasch wie möglich erneuern. Das Wachstum soll eher langsam erfolgen. Aus einem Schreiben der Geschäftsleitung an die Arbeitnehmervertreter geht hervor, dass man damit rechnet im Jahr 2025 etwa 5.750 Mitarbeiter, also noch immer deutlich weniger als jetzt bei Alitalia, haben wird.

Zukunft von Alitalia Cityliner noch unklar

Vom Vorgänger will Ita dem aktuellen Informationsstand nach 44 Airbus A320, sieben Airbus A330 und einen Embraer-Jet übernehmen. Bei zuletzt genanntem Flugzeug ist noch nicht festgelegt welcher Typ es genau werden soll. Der brasilianische Hersteller ist mittlerweile auch ausgerückt und macht Ita eine Großbestellung der E2-Reihe schmackhaft. Man will offensichtlich den langjährigen Kunden nicht verlieren.

Bezüglich der Embraer-Jets, die derzeit von Alitalia Cityliner betrieben werden, ist ohnehin einiges unklar. Dem Vernehmen nach haben schon viele Piloten neue Verträge bei Ita unterschrieben. Ob dieses Unternehmen in irgendeiner Form in Ita aufgehen wird, als Tochter fortgeführt wird oder in den Wirren der Alitalia-Liquidation untergehen wird, ist derzeit unklar. Demnach erscheint es auch ein wenig fragwürdig aus welchem Grund bei Ita genau ein Embraer-Jet eingeflottet werden soll. Cityliner hat derzeit zehn Embraer 175 und fünf E190 in Betrieb. Diese gelten als das Rückgrat der Inlandsflotte.

In den nächsten Wochen werden die Verantwortlichen der Regierung und von Alitalia bzw. Ita noch Klarheit schaffen müssen. Die Gewerkschaften sind jedenfalls kämpferisch und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht davor zurückschrecken den Erstflug des neuen Carriers mit einem Streik zu begrüßen.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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