Die deutsche Ferienfluggesellschaft Sundair kann das Schutzschirmverfahren verlassen. Die Gläubiger haben die notwendige Zustimmung erteilt. Geschäftsführer Marcos Rossello sagte, dass die von ihm geleitete Fluggesellschaft „als saniertes und profitables Unternehmen“ aus dem Verfahren hervorgeht.
Im Gegensatz zu Lufthansa hat Sundair keine Staatshilfe erhalten. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Einnahmen drastisch eingebrochen. Im Oktober 2020 meldete die Ferienfluggesellschaft ein so genanntes Schutzschirmverfahren an. Dabei handelt es sich um eine Sonderform im deutschen Insolvenzrecht, das beispielsweise Condor angewandt hatte. Auch der Flughafen Friedrichshafen befindet sich derzeit in einem solchen Verfahren.
Die Aufsicht über den Sundair-Schutzschirm hatte Rechtsanwalt Lucas Flöther, der bereits bei Condor und Air Berlin als Sachwalter fungierte. In einer Medienerklärung sagt der Jurist, dass die Annahme des Sanierungsplans durch die Gläubiger ein „eindrucksvoller Vertrauensbeweis in den Sanierungsplan und die Geschäftsführung“ ist.
Im Zuge des Schutzschirmverfahrens führte Sundair diverse Maßnahmen durch, um die Fixkosten senken zu können. Exemplarisch aufgezeigt wird hier der Austausch der Flotte. Zur Reduktion der Leasingkosten gab man die ursprüngliche Flotte an die Eigentümer zurück und least stattdessen andere Maschinen. Die „neuen“ Airbus-Jets haben niedrigere monatliche Leasingraten.