Halbjahreszahlen: Swiss tiefer in die roten Zahlen gerutscht

Airbus A220-300 auf dem Flughafen Madrid (Foto: Jan Gruber).
Airbus A220-300 auf dem Flughafen Madrid (Foto: Jan Gruber).

Halbjahreszahlen: Swiss tiefer in die roten Zahlen gerutscht

Airbus A220-300 auf dem Flughafen Madrid (Foto: Jan Gruber).
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Die Lufthansa-Tochter Swiss flog im ersten Halbjahr des laufenden Jahres einen Verlust in der Höhe von 398,2 Millionen Schweizer Franken. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum (-266,4 Millionen Schweizer Franken) rutschte man damit tiefer in die roten Zahlen.

Der Betriebsertrag lag mit 659,3 Millionen Schweizer Franken um 43,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (1. HJ. 2020: 1,17 Milliarden Schweizer Franken). Im zweiten Quartal hat Swiss mit Blick auf die Sommerreisezeit wie schon letztes Jahr einen leichten Aufschwung verbucht. Die Lage bleibt jedoch weiterhin äusserst angespannt. Zur Wiederherstellung von Investitions- und Wettbewerbsfähigkeit hat die Lufthansa-Tochter eine umfassende Restrukturierung und Transformation inklusive eines Stellen- und Flottenabbaus eingeleitet.

“Unter nach wie vor widrigen Rahmenbedingungen haben wir uns in der ersten Jahreshälfte den Umständen entsprechend gut behaupten können. Durch ein rigides Kosten- und Cash-Management sowie eine konsequente Netz- und Kapazitätssteuerung haben wir den operativen Verlust in Grenzen halten und im zweiten Quartal einen positiven operativen Cashflow realisieren können. Wir rechnen aktuell damit, nicht mehr als rund die Hälfte des Bankenkredits in Anspruch nehmen zu müssen, und liegen zurzeit deutlich darunter”, erklärt Finanzchef Markus Binkert.

Steigende Buchungszahlen im zweiten Quartal 2021

Ab April hat Swiss mit Blick auf die Sommerreisezeit wie auch im letzten Jahr einen leichten Aufschwung verzeichnet. Im zweiten Quartal stieg der Betriebsertrag gegenüber Vorjahr um 47,6 Prozent auf 359,7 MIllionen Franken. (Q2 2020: 243,7 Millionen Franken). Das operative Ergebnis lag mit -197,2 Millionen Schweizer Franken zwar um 8,2 Prozent unter Vorjahr (Q2 2020: -182,3 Millionen Schweizer Franken), zu Buche geschlagen haben im zweiten Quartal jedoch Betriebskosten für das Hochfahren des Flugbetriebs sowie Restrukturierungskosten.
“Der leichte Aufschwung, den wir in den letzten Wochen verzeichnet haben, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage infolge der weiterhin unberechenbaren pandemischen Entwicklung äusserst angespannt ist. Wir werden allen Unwägbarkeiten zum Trotz alles tun, unserem Auftrag als Airline der Schweiz gerecht zu werden und unseren Fluggästen weiterhin ein so vielseitiges und zuverlässiges Flugprogramm wie möglich anzubieten”, so Swiss-Chef Dieter Vranckx.

Die Passagierzahlen lagen im ersten Halbjahr weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Von Januar bis Juni beförderte Swiss insgesamt rund eine Million Fluggäste und damit 67,5 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode, die zu Beginn noch von der Corona-Pandemie verschont war. In diesem Zeitraum führte die Lufthansa-Tochter mit 13.060 Flügen 56 Prozent weniger Flüge durch als im Vorjahr. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 hat SWISS auf dem gesamten Streckennetz 38,7 Prozent weniger Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) sank um 71,2 Prozent. Die Auslastung der Flüge (SLF) betrug im Durchschnitt 33,4 Prozent. Damit waren die Flüge im Vorjahresvergleich um 37,8 Prozentpunkte schlechter ausgelastet. Die Auslastung auf Europastrecken lag weiterhin deutlich über derjenigen auf der Langstrecke. Im zweiten Quartal lagen die Passagierzahlen deutlich über den Werten des ersten Quartals. Während Swiss im schwächsten Monat Februar rund 63.000 Fluggäste befördert hat, waren es im stärksten Monat Juni rund 362.000.

Angesichts einer erhöhten Nachfrage nach Flügen in der aktuellen Sommerreisezeit fährt SWISS ihren Flugbetrieb weiter hoch. Inzwischen sind zwei Drittel der Flotte von SWISS wieder in Betrieb. Ende Juni bediente Swiss wieder über 90 Prozent der Destinationen der Vor-Corona-Zeit, dies allerdings mit weniger Frequenzen. Das Gesamtangebot liegt aber immer noch deutlich unter dem von vor der Pandemie und beträgt aktuell 50 bis 55 Prozent der Kapazität von 2019. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet der Carrier mit einer Kapazität von rund 40 Prozent gegenüber 2019. Entscheidend für eine weitere nennenswerte Erholung ist nach wie vor eine Öffnung der USA als wichtigstes Verkehrsgebiet für die Lufthansa-Tochter.

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