Hamburg: Falkland-Sonderflug hebt am Sonntag ab

Airbus A350 (Foto: Lufthansa / Alex Tino Friedel - ATF Pictures).
Airbus A350 (Foto: Lufthansa / Alex Tino Friedel - ATF Pictures).

Hamburg: Falkland-Sonderflug hebt am Sonntag ab

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Am Sonntag wird Lufthansa unter der Flugnummer LH2574 den längsten Nonstopflug in der Firmengeschichte durchführen. Der Airbus A350-900 mit der Registrierung D-AIXP wird Forscher des Alfred-Wegener-Instituts von Hamburg nach Mount Pleasant auf den Falkland-Inseln fliegen. Die Entfernung beträgt 13.700 Kilometer.

Der Charterflug soll gegen 21 Uhr 30 mit 16 Besatzungsmitgliedern und 92 Passagieren abheben. An Bord des Sonderfluges sind Wissenschaftler und Schiffbesatzungen, die im Auftrag des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, für die kommende Expedition mit dem Forschungsschiff Polarstern auf den 15-stündigen Flug gehen. Bereits am Sonntagnachmittag wird der A350-900 aus Frankfurt nach Hamburg überführt. Die Landung auf dem Hamburger Flughafen ist um 16:30 Uhr unter der Flugnummer LH9924 geplant. Der Airbus mit der Kennung D-AIXP und dem Taufnamen der Stadt Braunschweig ist erst seit dem vergangenen Jahr Mitglied der Lufthansa Flotte.

Crew und Passagiere in Quarantäne

Da die Hygieneanforderungen rund um diesen Flug extrem hoch sind, ist die Lufthansa Crew bereits vor zwei Wochen zeitgleich mit den Passagieren in einem Bremerhavener Hotel in Quarantäne gegangen. Begleitet wurden sie in dieser Zeit von einem virtuellen Informations- und Sportprogramm. So absolvierten sie einen 10.000-Schritte Wettbewerb, eine Idee der Lufthansa Crew, um sich in der ersten Woche der Zimmerquarantäne fit zu halten. Dazu kamen interne Vorträge der mitreisenden Wissenschaftler, die sehr bald virtuell von mehreren hundert Lufthanseaten mitverfolgt wurden.

Crew und Reiseteilnehmer werden am Sonntag mit einem Bus von Bremerhaven nach Hamburg fahren. Mit einem eng abgestimmten Hygienekonzept stellt der Flughafen Hamburg für Crew und Expeditionsteilnehmer ein kontaktloses Boarding sicher. Dabei werden zum Teil stillgelegte Terminalbereiche genutzt, so dass kein Kontakt zu anderen Reisenden entsteht. Auch für den Hamburg Airport ist LH2574 ein Rekordflug: Es ist der längste Nonstop-Flug, der jemals auf dem Hamburger Vorfeld gestartet ist.

Insgesamt sind die Vorbereitungen für den Sonderflug enorm. Das beginnt mit zusätzlichen Trainings für die Piloten bis zu speziellen elektronischen Flug- und Landekarten. Bereits in Frankfurt wird das Flugzeug mit Catering versorgt. Zwei Mitarbeiter sind per Video mit der Crew in Bremerhaven in Kontakt, um sicherzustellen, dass alles Notwendige an Bord ist. Eine Nachbeladung ist am Zielort nicht mehr möglich. Außerdem werden Reinigungsmaterial und Staubsauger für die Falklandinseln mitgegeben, da es örtlichen Bodencrews nach der Landung nicht erlaubt ist, an Bord zu gehen. Zur Lufthansa Crew gehören daher auch Techniker und Bodenpersonal für die Abfertigung und Wartung vor Ort.

“Sleeper’s Row” kommt zum Einsatz

Um den Flug angenehm zu gestalten, reisen die Passagiere in der Business Class und in der Sleeper’s Row. Hierzu wird in der Economy Class eine Sitzreihe mit einer Matratze, Decke und Kissen ausgestattet. Die A350-900 verfügt außerdem über eine Lichttechnik, die den Schlaf-/Nachtrhythmus unterstützt. So wurde eigens für diesen Flug die Kabinenbeleuchtung nochmals angepasst, so dass durch die Zeitverschiebung von vier Stunden nur ein minimaler Jetlag entsteht.

Wissenschaftliches Personal und Besatzungsmitglieder werden nach der Landung auf den Falklandinseln mit dem Forschungsschiff Polarstern ihre Weiterreise in die Antarktis fortsetzen. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben auf den Falklandinseln wird sich die Lufthansa Crew nach der Landung erneut in Quarantäne begeben. Der Rückflug startet am 3. Februar unter der Flugnummer LH2575 mit Ziel München. Die Landung wird am Donnerstag, 4. Februar 2021 um 14:00 Uhr erwartet. An Bord sind teilweise Besatzungen der Polarstern, die am 20. Dezember 2020 in Bremerhaven aufgebrochen waren.

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