Knallhart: Malta steckt Ungeimpfte für 1.520 Euro in Quarantäne

Kaktus in Malta (Foto: Jan Gruber).
Kaktus in Malta (Foto: Jan Gruber).

Knallhart: Malta steckt Ungeimpfte für 1.520 Euro in Quarantäne

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Malta praktiziert seit Mittwoch knallharte Einreiseregeln, die dazu führen, dass für ungeimpfte Touristen der Strandurlaub regelrecht ins Wasser fallen wird. Der Mittelmeerstaat verlangt von Getesteten und Genesenen eine zweiwöchige Quarantäne, die in speziellen Hotels verbracht werden muss. Hierfür fallen stolze 1.400 Euro – exklusive Essen und Trinken – an.

Die Summe muss an Ort und Stelle im Voraus bezahlt werden. Das Hotelzimmer darf man während der Absonderung nicht verlassen. Dazu kommt, dass kurz vor dem Ende der Quarantäne ein PCR-Test auf eigene Kosten gemacht werden muss. Fällt dieser negativ aus, darf man den „Hotel-Knast“ verlassen. Für den Test werden weitere 120 Euro fällig. Im günstigsten Fall steigt man ohne Verpflegung mit 1.520 Euro aus. Die Summe und die lange Absonderung dürfte dazu führen, dass viele Reisende ihre Urlaube stornieren werden.

Während Individualreisende, die ihre Flüge und Hotels selbst gebucht haben, auf den Good Will der Airlines und Hotels angewiesen sind, können Pauschalreisende bei ihrem Veranstalter den Rücktritt vom Vertrag erklären, da die Durchführung der gebuchten Reise unzumutbar geworden ist. Dies insbesondere deshalb, weil Malta großspurig mit Urlaub für Genesene, Geimpfte und Getestete geworben hat, jedoch nach nur wenigen Tagen nur noch vollständig Geimpfte einreisen lässt.

Vollständiger Impfschutz notwendig

Laut Tourismusministerium werden alle Impfungen, die in der Europäischen Union anerkannt. Bei allen Vakzinen müssen die vom Hersteller vorgesehenen Dosen verabreicht worden sein. Anschließend müssen mindestens 14 Tage verstrichen sein. Das bedeutet zum Beispiel bei Moderna, dass man zwei Wochen nach der zweiten Dosis ohne Quarantäne nach Malta einreisen darf. Im Fall von Johnson & Johnson gilt dies nach der einzigen Impfung, die vorgesehen ist.

Der Nachweis hat laut Tourismusministerium durch das EU-Impfzertifikat erbracht zu werden. Weiters unterhält man beispielsweise mit dem Vereinigten Königreich ein Abkommen, so dass auch deren Zertifikate anerkannt werden. Hinsichtlich der Quarantäne für Geimpfte ist es so, dass Malta eine neue Karte eingeführt hat. Diese kennt nur noch die Farben rot und dunkelrot. Aus roten Staaten können Geimpfte ohne Absonderung einreisen, aus dunkelroten wandern auch diese in Hotelquarantäne.

Erste Airlines verweigern Ungeimpften das Boarding

Bei den Fluggesellschaften herrscht aufgrund der neuen Bestimmungen große Unsicherheit, denn es gibt erste Berichte, dass einige Airlines ungeimpften Passagieren das Boarding verweigert haben sollen. Laut Times of Malta kam es in Polen zum kuriosen Fall, dass geimpfte Eltern einsteigen durften, jedoch ihre minderjährigen Kinder nicht. Letztlich blieb die Familie zu Hause, denn am Gate wollten sie ihre Kinder auch nicht zurücklassen.

Malta hat keine explizite Anweisung herausgegeben, dass Personen, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind, nicht mehr ins Flugzeug steigen dürfen. Allerdings scheinen Airlines besorgt zu sein, dass Passagiere das Beförderungsunternehmen hinsichtlich der hohen Quarantänekosten in Regress nehmen könnten. Mittlerweile soll das Quarantäne-Hotel sogar kurz vor der Überfüllung stehen, so dass die Regierung eine zweite Unterkunft nutzt.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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