Dem größten Kunden des Flughafens London-Heathrow, British Airways, passt die angekündigte Gebührenerhöhung so ganz und gar nicht in den Kram. Die International Airlines Group macht nun Druck und droht mit der Reduktion der Präsenz auf dem größten Airport des Vereinigten Königreichs.
Eigentlich wollte Heathrow noch stärker an der Gebührenschraube drehen, jedoch schritt die Zivilluftfahrtbehörde aufgrund von Beschwerden der Fluggesellschaften ein. Empfindlich teurer wird es trotzdem, jedoch nicht in jenem Ausmaß, das vom Airportmanagement gefordert wurde. Den Nutzern ist das aber noch immer zu teuer.
Platzhirsch in London-Heathrow ist die IAG-Tochter British Airways. Konzernchef Luis Gallego drohte am Montag damit, dass ohne Einlenken des Airport-Managements die von ihm geleitete Firmengruppe Kapazitäten auf andere Flughäfen verlagern wird. Der IAG-Generaldirektor vertritt die Ansicht, dass die Gebührenerhöhung nachteilig für die Erholung der Luftfahrt ist.
Sofern es tatsächlich zur Verlagerung kommen könnte, dann dürfte für die Marke British Airways der Flughafen London-Gatwick gute Karten haben. Hier wird gerade eine neue Tochtergesellschaft, die den Namen BA Euroflyer trägt, aufgezogen. Auch hat man in der Vergangenheit bereits Langstreckenflüge ab diesem Airport durchgeführt. Logisch wäre dann auch, dass Aer Lingus und Iberia die Präsenz in Gatwick ausbauen könnten. Bei Vueling hingegen kann nicht ausgeschlossen werden, dass man sich von günstigen Angeboten in Luton, Stansted oder Sotuhend beeindrucken lässt. Der zuletzt genannte Airport hat ohnehin ein heftiges Problem, denn man steht momentan ohne regelmäßige Linienflüge da.