Die Ryanair-Tochter Malta Air baut an ihrer Homebase Luqa 40 Flugbegleiter ab. Dies wird damit begründet, dass mit der Gewerkschaft keine Vereinbarung, die Lohnkürzungen über einen Zeitraum von vier Jahren haben sollte, abgeschlossen werden konnte. Malta Air drohte wiederholt mit dem Abbau von 20 Piloten- und 40 Flugbegleiterstellen, falls die Arbeitnehmervertreter die Paycuts nicht akzeptieren sollten.
Ein wenig erinnert die Vorgehensweise an das Schicksal, das die Lauda-Belegschaft in Stuttgart, Düsseldorf, Palma de Mallorca und Wien hatte. Entweder weniger Geld wird akzeptiert oder eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern muss gehen bzw. gleich die gesamte Basis wird geschlossen – so geschehen in Düsseldorf und Stuttgart. Malta Air schreibt in einem internen Schreiben an die Belegschaft in Luqa, dass man eine Mindestzahlung garantiert habe. Man würde nur rund zehn Prozent des Flugbetriebs durchführen, habe jedoch die Kosten für 100 Prozent der Piloten und Flugbegleiter. Die maltesische Basis hat 179 Mitarbeiter – von etwa einem Fünftel trennte sich die Ryanair-Tochter nun.
„Ohne diese Notfalltarifvereinbarung, die bereits mit den Malta Air-Piloten vereinbart wurde, kann der Verlust von Arbeitsplätzen beim Kabinenpersonal leider nicht mehr vermieden werden. Als direkte Folge des Versäumnisses der GWU Gewerkschaft die Vereinbarung mit Malta Air einzuhalten, werden 40 Entlassungen von Kabinenpersonal durchgeführt”, ist im Rundschreiben zu lesen. Die Worte erinnern stark an die Vorgehensweise der Konzernschwester Laudamotion in Wien, Düsseldorf und Stuttgart.
Die Gewerkschaft GWU sieht die Sache gänzlich anders. Gegenüber der Tageszeitung “Times of Malta” erklärte Generalsekretär Josef Bugeja: “Malta Air wollte, dass der Tarifvertrag ab Juni 2020 rückwirkend ist, was wir nicht vereinbarten, da wir darauf drängten, dass der Vertrag ab dem Datum seiner Unterzeichnung beginnt. Wir haben eine Vereinbarung vorgeschlagen, die in unserem Gesetz entspricht und in der wir die Arbeitsbedingungen um vier Wochen reduzieren, aber Malta Air sagte dies sei nicht genug. Malta Air gab uns die Wahl, entweder Sie akzeptieren die vier Jahre oder es wird Entlassungen geben.”