Laut einer von GfK Austria (vormals: Fessel-GfK) im Auftrag der Wiener Städtische Versicherung durchgeführten Umfrage belastet jeden vierten Österreicher die Corona-Pandemie insbesondere psychisch. Etwa die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass die Bereitschaft zur Impfung besteht, 37 Prozent sogar innerhalb des ersten Monats ab Verfügbarkeit.
Gut oder sogar sehr gut – so bezeichnen aktuell 75 Prozent der Österreicher ihren Gesundheitszustand, weitere 18 Prozent bewerten diesen als neutral. Je höher das Alter, desto weniger fühlen sich die Menschen gesund, zwischen den Geschlechtern ergab die Befragung diesbezüglich jedoch keinerlei Unterschiede. Anders jedoch bei der mentalen Gesundheit: 47 Prozent der Frauen fühlen sich durch die Corona-Situation insgesamt stärker belastet, bei den Männern sind es hingegen 38 Prozent. Betrachtet man die Ergebnisse nach Alter, wird ersichtlich, dass auch dieses eine wesentliche Rolle bei der Stressbelastung spielt: In den Altersgruppen unter 50 Jahren liegt der niedrigste Wert bei 45 Prozent, bei den über 60-Jährigen gaben hingegen nur 38 Prozent an, dass sie zum Zeitpunkt der Umfrage Anfang Oktober eine Belastung gespürt haben. Diese war im Allgemeinen während des ersten Lockdowns höher – 67 Prozent der Befragten gaben an, dass der psychische Stress nach den Ausgangsbeschränkungen wieder abgenommen hat. Bei der Generation 60+ liegt der Wert wiederum höher, bei 76 Prozent. Das bedeutet, dass ältere Personen während des Lockdowns psychisch weitaus stärker belastet waren, als sie es momentan sind.
Schwach, antriebslos, Atemnot – bittere Realität für die Hälfte der Befragten, die eine Corona-Erkrankung durchgemacht haben und bereits als genesen gelten. Die Folgen können jedoch nicht nur langwierig, sondern vor allem für Angehörige von Risikogruppen auch äußerst ernst sein. Damit müssen sich 76 Prozent der Österreicher auseinandersetzen, da sie entweder selbst oder jemand aus der Familie der Risikogruppe angehören. 52 Prozent von ihnen geben an, dass diese Tatsache ihr Verhalten hinsichtlich der Corona-Vorsichtsmaßnahmen stark beeinflusst.
41 Prozent der Arzttermine mussten während des ersten Lockdowns verschoben werden. „Das ist ein sehr hoher Wert. Die Gesundheitsvorsorge und die Behandlung bestehender Erkrankungen darf auch während einer Ausnahmesituation, wie es der Lockdown im Frühjahr war und wie es auch der derzeitige ist, nicht auf der Strecke bleiben. Das darf sich keinesfalls wiederholen“, zeigt sich Wendler ob der aktuell sehr ernsten Lage alarmiert. Von den Österreichern erhält die medizinische Versorgung die Schulnote gut bis befriedigend – 44 Prozent der Befragten waren mit ihr während des ersten Lockdowns zufrieden. Von den Arzt- bzw. Behandlungsterminen, die verschoben werden mussten, waren die meisten davon Vorsorgetermine (42 Prozent), gefolgt von Kontrollterminen einer bestehenden Erkrankung (37 Prozent) und längerfristig geplanten, nicht kritischen Behandlungen/Therapien (34 Prozent). 16 Prozent der verschobenen Termine waren sogar solche zur Behandlung/Therapie einer akuten Erkrankung und somit dringend notwendig. Mit 85 Prozent hat eine große Mehrheit der Befragten an keiner akuten oder chronischen Krankheit während des ersten Lockdowns gelitten. Etwas weniger als ein Drittel hat in dieser Zeit keine medizinische Versorgung in Anspruch genommen.
29 Prozent der Österreicher geben an, seit Beginn der Coronakrise mehr auf die eigene Gesundheit zu achten. Fragt man jedoch konkret nach der Ernährung, sportlichen Aktivitäten und der Gewichtsentwicklung, wird dieser Wert nicht bestätigt: Nur 17 Prozent haben während des ersten Lockdowns mehr Sport betrieben als davor und nur 11 Prozent geben an, das auch nach dem Lockdown beibehalten zu haben. 38 Prozent hingegen haben während des ersten Lockdowns weniger oder gar keinen Sport gemacht, zum Zeitpunkt der Umfrage haben immer noch 29 Prozent der Befragten angegeben, sich weniger zu bewegen als vor dem ersten Lockdown. Die Mehrheit (73 Prozent) hat ihr Ernährungsverhalten während des ersten Lockdowns nicht geändert und hat weder zu- noch abgenommen. Nur 18 Prozent haben während des Lockdowns mehr auf ihre Ernährung geachtet, ein Drittel hat ihr Gewicht verändert. Von diesem Drittel haben allerdings zwei von drei zu- und nicht abgenommen.