Der Flughafen Kassel-Calden war von Anfang an umstritten, doch heuer kostete den Steuerzahler rechnerisch jeder Passagier, der diesen Airport nutzte, stolze 650 Euro. Das ergibt sich daraus, dass die ursprünglich für das Jahr 2020 prognostizierten 650.000 Passagiere auch ganz ohne Corona-Pandemie in unerreichbarer Ferne sind.
Im Vorjahr zählte Kassel-Calden lediglich 120.000 Reisende und liegt damit meilenweit von den ursprünglichen Prognosen, mit denen die Bauherren die Errichtung des umstrittenen Airports direkt neben einem bestehenden Verkehrslandeplatz argumentiert haben. Die Pandemie trug nun das ihrige bei, so dass „KSF“ zwischen Jänner und Oktober 2020 lediglich 27.000 Passagiere hatte. Der Hessische Rundfunk errechnete, dass im bisherigen Jahresverlauf etwa 18 Millionen Euro an die Flughafen GmbH Kassel geflossen sind und somit rechnerisch jeder Fluggast mit etwa 650 Euro „subventioniert“ wurde.
Laut Hessischem Rundfunk soll der Betrieb in Erfurt und Paderborn ebenfalls ein schlechtes Geschäft für den Steuerzahler sein. Die Höhe der rechnerischen Zuschüsse ist allerdings wesentlich geringer als in Kassel-Calden. Erfurt zählte laut HR bislang 27.000 Reisende, was zu einer rechnerischen Subventionierung von 145 Euro pro Fluggast führte. In Paderborn waren es 91.800 Passagiere, die rechnerisch mit etwa 50 Euro „bezuschusst“ wurden. Anzumerken ist, dass die öffentlichen Zuschüsse nicht pro Fluggast berechnet werden, sondern sich die dargestellten Beträge lediglich rechnerisch ergeben.