Salzburg muss sich “definitiv” Geld am Kapitalmarkt besorgen

Flughafen Salzburg (Foto: Salzburg Airport Presse).
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Salzburg muss sich “definitiv” Geld am Kapitalmarkt besorgen

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Die momentane Winterperiode 2020/21 ist für den Flughafen Salzburg besonders schwierig, denn normalerweise macht der zweitgrößte Airport den Großteil des Jahresumsatzes in der kalten Jahreszeit. Wintersportler aus dem Ausland sind heuer allerdings die absolute Ausnahme, denn beiderseitige Einreise- und Quarantänebestimmungen sowie geschlossene Hotels und Pensionen wirken sich massiv negativ auf die Nachfrage aus.

Salzburg-Chefin Bettina Ganghofer beschreibt die Situation gegenüber den Salzburger Nachrichten wie folgt: Im Jahr 2019 konnte der Airport trotz fünfwöchiger Pistensperre 1,7 Millionen Passagiere abfertigen. 75 Prozent davon entfielen auf das erste Quartal. Für 2020 rechnet die Managerin mit allenfalls 700.000 Reisenden und zwar auch nur, weil Jänner und Feber 2020 in Österreich noch weitgehend von der Corona-Pandemie verschont geblieben sind. “Einen Rückgang von rund 80 Prozent an Passagieren und Fliegern kann man nicht mehr schönreden, es ist schrecklich”, so Ganghofer gegenüber den Salzburger Nachrichten. “Selbst mit einer ,kleinen’ Wintersaison im Februar und März wird diese absolute Hauptsaison so weit hinter den üblichen Entwicklungen zurückbleiben, dass auch das Geschäftsjahr 2021 nur als bitter zu bezeichnen sein wird. Wir werden uns definitiv am Kapitalmarkt Geld besorgen müssen”.

Derzeit ist nicht absehbar, dass im Winter 2021 eine zumindest kurze Schisaison mit internationalen Gästen starten könnte. Im unwahrscheinlichen Fall, dass sich die Einreise- und Quarantänebestimmungen beiderseits lockern sollten, ist davon auszugehen, dass potentielle Passagiere ihren Wintersporturlaub bereits “abgehakt” haben. Bleibt also nur die Hoffnung, dass die Gäste in der nächsten Saison wiederkommen.

Für den Flughafen Salzburg ist die Situation fatal, denn der Löwenanteil des Umsatzes wird in den Monaten Jänner, Feber und März gemacht. Ganghofer geht davon aus, dass im Laufe des Jahres 2021 ein einstelliger Millionenbetrag benötigt wird, um sowohl die Infrastruktur aufrecht erhalten zu können als auch die Löhne der Mitarbeiter bezahlen zu können. Mit einer Normalisierung rechnet man in Salzburg frühestens “2023 oder 2024”, jedoch Kündigungen will man nicht aussprechen. Die Kurzarbeit ist für den zweitgrößten Flughafen Österreichs zwar ein sehr hilfreiches Mittel und man man wird diese auch weiterhin in Anspruch nehmen, doch damit ist nicht alles abgedeckt.

Bettina Ganghofer sagte gegenüber den Salzburger Nachrichten, dass sie darauf hofft, dass die Erholung früher eintritt und im Sommer 2021 möglichst viel Umsatz in allen Segmenten gemacht werden kann. Über größere Investitionen wird erst gegen Jahresmitte entschieden, allerdings gelten diese als nicht weiter aufschiebbar. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, der auf Aufsichtsratsvorsitzender des Salzburger Flughafens ist, kritisierte gegenüber den Salzburger Nachrichten die Luftfahrtpolitik der Bundesregierung heftig. Da man die Hub-Anbindung an Wien verloren habe, bemühe man sich nun intensiv darum, dass man einen Anschluss an das Swiss-Drehkreuz Zürich bekommt.

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