Sommer 2021: IATA zeichnet Worst-Case-Szenario

IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac (Foto: IATA).
IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac (Foto: IATA).

Sommer 2021: IATA zeichnet Worst-Case-Szenario

IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac (Foto: IATA).
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Der Luftfahrtverband IATA blickt mit großer Sorge auf den Sommer 2021. Bislang hoffen die Airlines darauf, dass sich mit flächendeckenden Impfungen die Einreise- und Quarantänebestimmungen in Luft auflösen und so die Nachfrage wieder anziehen wird.

Die IATA stellte nun verschiedene Szenarien auf und der Worst-Case geht davon aus, dass das Aufkommen im Jahr 2021 bei nur 38 Prozent des Jahres 2019 liegen könnte. So dies eintreten sollte, würde das Überleben vieler Anbieter auf dem Spiel stehen. IATA-Präsident Alexandre de Juniac meint dazu, dass es ein „hartes Jahr noch härter machen“ würde.

Mit der Zulassung des Impfstoffs von Biontech-Pfizer wurde in der Luftfahrt- und Tourismusbranche ein neuer Optimismus ausgelöst. Allerdings ist dieser schon weitgehend verflogen, denn insbesondere in der Europäischen Union schreiten die Impfungen nur im Schneckentempo voran. Auch herrscht eine regelrechte Mangelwirtschaft, die insofern bezeichnend ist, weil überwiegend auf den billigsten Anbieter gesetzt wurde. Astrazeneca kann laut EU-Kommission die vertraglich vereinbarten Mengen nicht schnell genug liefern und obendrein haben die meisten Gesundheitsbehörden der EU-Staaten Zweifel in Sachen Wirksamkeit bei Personen über 65 Jahren.

Weiterhin chaotisches Vorgehen in der EU

Tatsache ist aber auch, dass nichts unternommen wird, um der Luftfahrtbranche das Überleben aus eigener Kraft möglich zu machen. Einigungen auf EU-Ebene sind oft schon am Tag des Beschlusses „für die Tonne“, denn zum Beispiel Deutschland und Österreich preschen dann mit Alleingängen hervor. Einig ist man sich offenbar nur darüber, dass man das Reisen zu kompliziert und umständlich wie möglich machen will. Das wirkt sich massiv nachteilig auf die Nachfrage bei den Fluggesellschaften aus.

Genau das ist aber auch das Problem, vor dem die Carrier stehen. Momentan ist die Auslastung katastrophal schlecht und Neubuchungen werden nur äußerst kurzfristig getätigt. Langfristige Vorausbuchungen für die Sommermonate sind die absolute Ausnahme. Die Branche muss sich aber auch die Frage gefallen lassen, ob das Buchungsverhalten nicht auch zum Teil hausgemacht sein könnte. Viele Konsumenten werden es sich gut überlegen, ob sie nochmals langfristig ein Ticket kaufen und im Falle dessen, dass die Reise aufgrund der Pandemie unmöglich ist, der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter monatelang wegen der Erstattung nachlaufen müssen. Gesetzlich ist alles klar geregelt, doch das wurde von den meisten Anbietern ignoriert, da man auf Gutscheinlösungen spekuliert hat. Diese wurde von der EU-Kommission abgelehnt, da das Insolvenzrisiko, das angesichts der Pandemie äußerst akut ist, auf den Endkunden abgewälzt worden wäre.

Unterschiedliche Ansichten über Sommerurlaube

IATA-Chef de Juniac betont zwar auch, dass das Worst-Case-Szenario hoffentlich nicht eintreten wird und man an der Prognose vom November 2020 – 50 Prozent des Vorkrisenniveaus – festhält, doch zeigt die Veröffentlich des Luftfahrtverbandes, dass man mit dem Schlimmsten rechnet.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte zuletzt am Montag in einer Pressekonferenz, dass er weiterhin damit rechnet, dass im Sommer 2021 problemlos Strandurlaube möglich sein werden. Der Chief Medical Officer Irlands vertritt eine gänzlich andere Sichtweise. Er ist der Meinung, dass man sich heuer Urlaube im Ausland regelrecht abschminken könne.

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