Swiss prüft Verkleinerung der Flotte

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Die Fluggesellschaft Swiss schließt das erste Quartal des Jahres 2021 mit einem Verlust in der Höhe von 201 Millionen Schweizer Franken ab. Im Vorjahreszeitraum lag der Fehlbetrag bei 84,1 Millionen Schweizer Franken. Der Umsatz ging um 67,5 Prozent auf 299,6 Millionen Schweizer Franken zurück.

Eigenen Angaben nach konnte Swiss nur minimal von der erhöhten Frachtnachfrage profitieren. Aufgrund des mittelfristigen strukturellen Rückgangs der Nachfrage ist der Carrier gezwungen, eine signifikante Redimensionierung zur Wahrung der Investitions- und Wettbewerbsfähigkeit zu prüfen. Für eine Wiederbelebung der Reisetätigkeit fordert Swiss stabile, einheitliche und mobilitätsfördernde Rahmenbedingungen.

Markus Binkert, CFO von Swiss, sagt: „In Anbetracht der äusserst schwierigen Marktsituation seit Jahresbeginn entspricht das Ergebnis den Erwartungen. Auch in diesem Jahr wird durch die stark verzögerte Erholung ein hoher Verlust resultieren.“

Die anhaltenden Reisebeschränkungen spiegeln sich deutlich in den Passagierzahlen wider. Im ersten Quartal 2021 beförderte Swiss) insgesamt rund 290.000 Passagiere, 90,4 Prozent weniger als im Vorjahr). Total führte die Lufthansa-Tochter 4.429 Flüge durch, was einem Rückgang um 83,8 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Auf dem gesamten Streckennetz hat Swiss im ersten Quartal 2021 insgesamt 72,8 Prozent weniger Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) sank im selben Zeitraum um 89,8 Prozent. Der Sitzladefaktor betrug durchschnittlich 27,5 Prozent und lag damit um 45,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Auf Europastrecken lag er weiterhin deutlich über dem Wert der Langstrecke.

Lufthansa-Tochter sieht Liquidität gesichert

Die Liquidität soll aufgrund des Sparprogramms gesichert sein. Finanzchef Binkert verweist auch darauf, dass „nicht betriebsnotwendige Projekte gestoppt wurden“. Das schließt auch ein, dass die Übernahme von bestellten Flugzeugen zeitlich nach hinten verschoben wurde. Im Bereich des Managements wurden die Bezüge um durchschnittlich 20 Prozent gekürzt. Bis Ende 2021 soll der Personalstand um 1.000 Mitarbeiter reduziert werden. Hierbei will man primär auf die natürliche Fluktuation setzen.

„Für das Instrument der Kurzarbeit sind wir sehr dankbar. Es stellt eine große finanzielle Entlastung dar und hilft, die erforderliche Flexibilität im Flugbetrieb abzubilden. Bekanntermaßen handelt es sich dabei jedoch um eine temporäre Überbrückungsmaßnahme, die nicht mehr ausreicht, wenn man sich als Unternehmen infolge struktureller Veränderungen im Markt neu aufstellen muss. Dank all dieser frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen hat Swiss bisher erst deutlich weniger als die Hälfte des zu 85 Prozent vom Bund abgesicherten Bankenkredits in Höhe von 1,5 Milliarden Schweizer Franken gezogen. Damit ist die Liquidität von Swiss weiterhin gesichert“, erklärt Finanzchef Markus Binkert.

Verkleinerung der Flotte wird geprüft

Die Nachfrage wird sich mittelfristig nicht mehr auf das Niveau von vor der Pandemie erholen. Zudem wird sich der Anteil des Geschäftsreiseverkehrs mittelfristig um voraussichtlich mindestens 20 Prozent reduzieren. Davon ist Swiss mit ihrem Geschäftsmodell in besonderem Masse betroffen.

„Angesichts der bisher ausgebliebenen Erholung und des sich immer weiter verzögernden Aufschwungs ist auch die größte Kostendisziplin nicht mehr ausreichend, um die künftige Wettbewerbsfähigkeit von Swiss sicherzustellen. Wir sind gezwungen, eine signifikante Redimensionierung des Unternehmens zu prüfen“, so Swiss-Chef Dieter Vranckx. Weiters teilte das Unternehmen mit, dass sich eine mögliche Verkleinerung der Flotte auch auf das Streckennetz und die Organisationsstruktur auswirken könnte. In den nächsten Wochen will der Konzernchef dazu nähere Details kommunizieren. „Wir erkennen klar, dass die Menschen wieder reisen wollen und wir sind auch bereit dafür. Unter den gegebenen Umständen kann sich jedoch kein Aufschwung einstellen. Um unserer Mission, die Schweiz an die Welt anzubinden, auch in Zukunft gerecht werden zu können, fordern wir stabile, einheitliche und mobilitätsfördernde Rahmenbedingungen“, so Vranckx.

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