Über einige Jahre hinweg wurde die Fluggesellschaft Alitalia nur mit Hilfe staatlicher Gelder in der Luft gehalten. Die EU-Kommission entschied nun, dass dies rechtswidrig war und fordert die italienische Regierung zur Rückforderung von rund 900 Millionen Euro zuzüglich Zinsen auf.
Die Entscheidung dürfte eher symbolischer Art sein, denn die Finanzlage von Alitalia ist stark angespannt. Zuletzt hatte man wiederholt bei der Bezahlung der Löhne und Gehälter Probleme. Der Flugbetrieb soll am Abend des 14. Oktober 2021 endgültig eingestellt werden. Der Nachfolger Ita haftet nicht für die Verbindlichkeiten des Vorgängers. Somit kann die neue Airline ohne diese Altlast am 15. Oktober 2021 starten.
Konkret betroffen ist das im Mai 2017 gewährte Darlehen in der Höhe von 600 Millionen Euro. Nur wenige Monate später wurden weitere 300 Millionen Euro überwiesen. Diese sind laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager unzulässig. Die italienische Regierung soll nun die Rückabwicklung einleiten.
Es gilt aber als nahezu unmöglich, dass dies gelingen wird, denn Alitalia befindet sich in einem Insolvenzverfahren und konnte in den letzten Monaten die Löhne und Gehälter nur noch mit staatlicher Hilfe bezahlen. Vorgesehen ist, dass der Carrier ab 15. Oktober 2021 in die Liquidation tritt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nun für illegal erklärte Beihilfe jemals vollständig zurückgeführt werden kann, eher gering. Auf Ita hat die Entscheidung – wie erwähnt – keinen Einfluss.