Im Vereinigten Königreich gehen aufgrund der Corona-Einstufung der Länder die Wogen hoch. Beispielsweise setzte die Regierung Portugal auf die rote Liste, was zur Quarantänepflicht bei der Rückkehr bzw. Einreise nach Großbritannien führt.
Diese Entscheidung wird unter anderem von British Airways, Easyjet und Ryanair heftig kritisiert. So bezeichnet die IAG-Tochter dies als „enttäuschend und verwirrend“. Unter Hinweis auf die hohe Impfquote wäre es UK möglich deutlich mehr Staaten grün einzustufen.
„Keine Länder mehr auf die Grüne Liste zu setzen, wenn die meisten Infektionsraten in Europa rückläufig sind und viele Orte mit niedrigen Infektionsraten unter denen Großbritanniens liegen, wie die Balearen mit einer aktuellen Rate von 33 auf 100.000 und Malta mit Malta nur 12 von 100.000, das macht keinen Sinn. Vor allem, wenn Inlandsreisen innerhalb Großbritanniens erlaubt sind, obwohl in einigen Städten die Infektionsraten 20-mal höher sind als in weiten Teilen Europas“, so Easyjet-Chef Johan Lundgren. „Während sich unsere europäische Flotte auf den Sommer vorbereitet, da die europäischen Regierungen das Reisen für ihre Bürger öffnen, macht es die britische Regierung den Fluggesellschaften unmöglich, zu planen, während die Verbraucher in Großbritannien am Boden bleiben.“
Hintergrund des Ärgers ist, dass die britische Regierung am Donnerstag Portugal auf die Amber-Liste gesetzt hat. Gleichzeitig wurden keine weiteren Staaten grün eingestuft. Die Luftfahrt- und Reisebranche kritisiert, dass es in Europa zahlreiche Länder gibt, die niedrigere Neuinfektionen haben als das Vereinigte Königreich. Auch John Holland-Kaye, Chef des Flughafens London Heathrow, schließt sich der Kritik an und spricht unter anderem davon, dass es die Regierung verabsäumt habe Regeln für Geimpfte zu schaffen. Sollte man nicht einlenken, wäre der Sommer 2021 für die Branche verloren.
Der Billigflieger Ryanair kann die Entscheidung der UK-Regierung ebenfalls nicht nachvollziehen. In einer ersten Stellungnahme schreibt man, dass es keinerlei Rechtfertigung für die Umstufung Portugals geben würde.