Vienna Airport Lines und CAT akzeptieren Klimaticket nicht

Postbus der Vienna Airport Lines (Foto: ÖBB / Marek Knopp).
Postbus der Vienna Airport Lines (Foto: ÖBB / Marek Knopp).

Vienna Airport Lines und CAT akzeptieren Klimaticket nicht

Postbus der Vienna Airport Lines (Foto: ÖBB / Marek Knopp).
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Ab dem 26. Oktober 2021 gilt in Österreich das so genannte Klima-Ticket – eine Netzkarte für fast alle öffentlichen Verkehrsmittel. Beim Onlinekauf ist zu beachten, dass dieses aufgrund des gesetzlichen Rücktrittsrechts im Fernabsatz frühestens 14 Tage nach dem Kaufdatum gilt. Der Starttermin ist frei auswählbar.

Wer quasi sofort fahren möchte, muss das Klimaticket bei den Vertriebspartnern, beispielsweise Fahrkartenschalter der Österreichischen Bundesbahnen, erwerben. Preislich gibt es gegenüber dem Onlinekauf keinen Unterschied. Punktuell ist aber mit längeren Warteschlangen an den Schaltern zu rechnen, denn der Einführungspreis von 949 Euro (Standard-Version für Erwachsene) gilt nur noch bis zum 31. Oktober 2021. Danach wird es teurer.

Mit der neuen Netzkarte in der Österreich-Variante können fast alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden. Es gibt allerdings einige wenige Ausnahmen, denn beispielsweise sind die Flixbus-Dienste nicht inkludiert, da dieses Unternehmen kein Teilnehmer des Klimatickets ist. Die Westbahn hingegen ist dabei und akzeptiert das Klimaticket.

14 Tage Wartezeit beim Online-Kauf

Beim Kauf des Klimatickets kann man den Beginn der Gültigkeit frei wählen. Im Internet muss man aber beachten, dass dieser frühestens 14 Tage nach dem Kaufdatum sein kann. Am Schalter gibt es diese Restriktion nicht. Der Preis kann wahlweise sofort an Ort und Stelle entrichtet werden oder aber in Form einer aufpreis- und zinslosen Ratenzahlung. Eine Anzahlung in der Höhe von 158 Euro muss beim Kauf aber bezahlt werden. Anschließend erfolgt nach etwa zwei Monaten eine monatliche Abbuchung von insgesamt zehn Raten.

Die genannten Kosten und die Höhe der Anzahlung bezieht sich auf die bundesweit gültige Classic-Variante für Erwachsene. Senioren, Menschen mit Behinderung und Personen unter 26 Jahren bezahlen weniger. Dementsprechend sind auch Anzahlung und monatliche Raten niedriger.

Laut Österreichischen Bundesbahnen sollen Inhaber der ÖBB-Österreichcard automatisch auf das Klimaticket umgestellt werden. Inhaber der ÖBB-Vorteilscard schauen aber durch die Finger, denn der bereits im Voraus bezahlte Preis wird nicht auf das neue Klimaticket angerechnet. Inhaber von Jahreskarten von teilnehmenden Verkehrsbetrieben und –verbünden können unter Vorlage ihrer Zahlungsbestätigung des Klimatickets ihre bisherige Karte zurückgeben. Kosten werden hierfür laut Verkehrsministerium nicht erhoben. In Wien kann man beispielsweise nach dem Kauf bei der Westbahn oder bei den ÖBB direkt zum Schalter der Wiener Linien gehen und dort die bisherige Jahreskarte zurückgeben. Etwaige Vorauszahlungen sollen anteilsmäßig erstattet werden.

VOR-Regionalvariante derzeit teurer als österreichweite Version

Die Bundesländer-Varianten des Klimatickets sind stark unterschiedlich und hier ist so ziemlich nichts mehr von der ursprünglichen Ankündigung von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) übriggeblieben. Die Verkehrsverbünde dürften sich hier durchgesetzt werden, denn die Preise der Regionaltickets sind nicht einheitlich. Beispielsweise gibt es in Oberösterreich viele verschiedene Varianten, die mal den Stadtverkehr in Linz, Wels und Steyr einschließen und mal nicht. Ein wenig den Vogelabschuss liefert aber der Verkehrsverbund Ostregion. Der Normalpreis-Fahrschein für Wien-Niederösterreich-Burgenland kostet bei sofortiger Zahlung 915 Euro und bei monatlicher Ratenzahlung gar 956 Euro. Somit ist die Early-Bird-Aktion des Klimatickets für ganz Österreich – bei monatlicher Kontoabbuchung – sogar billiger als diese Regionalvariante. Für läppische sieben Euro Aufpreis bekommt man derzeit alle anderen Bundesländer dazu. Die Preisgestaltung des VOR ist zumindest derzeit wenig nachvollziehbar.

Um das österreichweit gültige Klimaticket erwerben zu können, benötigt man ein Foto, die Anzahlung in bar oder alternativ Bankomat- oder Kreditkarte mitnehmen und falls Vorteilscard- oder Österreichcard vorhanden sind, sollten diese auch mitgenommen werden. Hat man gerade kein taugliches Foto, so fertigen die Mitarbeiter der ÖBB vor Ort kostenlos eines an. Möchte man die vergünstigten Varianten für Menschen mit Behinderung, junge Menschen oder Pensionisten kaufen, so braucht man einen Ausweis, der das Alter nachweist. Behinderte müssen zusätzlich ein Dokument mitnehmen, aus dem die Berechtigung zur Inanspruchnahme vergünstigter Fahrkarten hervorgeht.

Wenn man die Raten-Option in Anspruch nehmen möchte, so sollte man seinen IBAN – am Einfachsten in Form der Bankomatkarte – nicht vergessen. Vor Ort muss dann nur noch die Anzahlung bzw. der Kaufpreis bezahlt werden. Bei monatlicher Abbuchung ist noch das SEPA-Lastschriftmandat zu unterschreiben. Anschließend händigt der Schalter-Mitarbeiter die vorläufige Fahrkarte und eine Zahlungsbestätigung aus. Die Plastikkarte wird per Post zugeschickt.

CAT, Flixbus und Vienna Airport Lines nicht inkludiert

Das Klimaticket hat aber für Personen, die mit diesem von Wien aus zum Flughafen Wien-Schwechat anreisen wollen, einen Haken. Es gilt zwar auf der Schnellbahnlinie S7 (S-Bahn / RegionalExpress) sowie in den Railjet-Zügen, jedoch nicht auf den von der Österreichischen Postbus AG betriebenen Vienna Airport Lines. Auch der City Airport Train ist kein Teilnehmer des Klimatickets. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass mit der neuen Netzkarte weder der CAT, der momentan ohnehin nicht verkehrt, noch die VAL benutzt werden dürfen. Auch einige touristische Verkehre wie die Salamanderbahn sind im Klimaticket nicht inkludiert. Ob der CAT bzw. die VAL zu einem späteren Zeitpunkt die neue Netzkarte akzeptieren werden, ist noch völlig offen. Beide Dienste – wenngleich auch von Einheimischen genutzt – waren traditionell eher incoming-lastig. Somit könnte sich das Interesse an einer Teilnahme in sehr eng gesteckten Grenzen halten. Wie bereits erwähnt: Die normalen Buslinien sowie die Schnellbahn sind inkludiert und das gilt auch in den Bundesländern. CAT und Vienna Airport Lines sowie Flixbus eben nicht.

1 Comment

  • Harald Schachenhofer , 29. April 2022 @ 16:29

    Also ist das Ganze eher ein richtiger Scheiß, denn wenn Flixbus als großes Unternehmen nicht mitmacht, ist es schlussendlich keine österreichweite Netzkarte. Ebenfalls völlig ungelöst ist die Frage, wie man zum Unterschiedsbetrag zwischen Klimafahrkarte und Aufpreis 1. Klasse mit Vorteilscard kommt. Im Zug jedenfalls ist es möglich, allerdings mit Aufpreis in Höhe von drei Euro. Die Automaten jedenfalls sind nicht darauf vorbereitet, sodass man gezwungen ist, sich ab jetzt beim Schalter nur wegen des Aufpreises anzustellen. Die Automaten in Deutschland können viel mehr! Und das soll kundenfreundlich sein! Außerdem steht nirgends, wieviel in Summe die Klimafahrkarte in der 1. Klasse kostet, was allerdings sowieso nur im Fernverkehr interessant ist, nachdem es in Österreich (erneut im Unterschied zu Deutschland) im Nahverkehr keine 1. Klasse gibt. Also sollte man sich nicht zu früh mit ohnedies fremden Federn ob dieser im Ansatz guten Idee schmücken.

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  • Harald Schachenhofer , 29. April 2022 @ 16:29

    Also ist das Ganze eher ein richtiger Scheiß, denn wenn Flixbus als großes Unternehmen nicht mitmacht, ist es schlussendlich keine österreichweite Netzkarte. Ebenfalls völlig ungelöst ist die Frage, wie man zum Unterschiedsbetrag zwischen Klimafahrkarte und Aufpreis 1. Klasse mit Vorteilscard kommt. Im Zug jedenfalls ist es möglich, allerdings mit Aufpreis in Höhe von drei Euro. Die Automaten jedenfalls sind nicht darauf vorbereitet, sodass man gezwungen ist, sich ab jetzt beim Schalter nur wegen des Aufpreises anzustellen. Die Automaten in Deutschland können viel mehr! Und das soll kundenfreundlich sein! Außerdem steht nirgends, wieviel in Summe die Klimafahrkarte in der 1. Klasse kostet, was allerdings sowieso nur im Fernverkehr interessant ist, nachdem es in Österreich (erneut im Unterschied zu Deutschland) im Nahverkehr keine 1. Klasse gibt. Also sollte man sich nicht zu früh mit ohnedies fremden Federn ob dieser im Ansatz guten Idee schmücken.

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