
Deutlicher Einbruch der Passagierzahlen an deutschen Flughäfen – ein Standortrisiko?
Zum Ende des Jahres 2024 verzeichnet der Luftverkehr in Deutschland einen unerwartet starken Rückgang der Passagierzahlen. In den letzten beiden Novemberwochen sank das Passagieraufkommen um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das bereits schwache Werte aufwies. Besonders alarmierend ist die sogenannte Recovery-Rate, welche die Erholung im Vergleich zu den Vor-Pandemie-Zahlen misst. Während sie zum Ende des Sommerflugplans noch bei 91,4 Prozent lag, fiel sie auf unter 75 Prozent – den schlechtesten Wert seit März, als Streiks den Luftverkehr erheblich beeinträchtigten. Die Ursachen für diesen Rückgang sind vielfältig. Einerseits belasten regulative Faktoren wie die in Deutschland besonders hohe Luftverkehrsteuer die Airlines, wodurch diese Strecken streichen oder Flugzeuge ins Ausland verlegen. Andererseits hat die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit dazu geführt, daß sowohl die touristische als auch die geschäftliche Reisetätigkeit zurückging. Gerade in den Wintermonaten, die traditionell als margenschwach gelten, sind die deutschen Flughäfen besonders anfällig. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, kritisiert die hohen Abgaben in Deutschland scharf. Seiner Meinung nach sei der Standort Deutschland im internationalen Vergleich stark benachteiligt. Er fordert die Abschaffung der Luftverkehrsteuer, wie es etwa in Schweden geschehen ist, um den Wettbewerbsnachteil zu verringern. Beisel betont, daß es kein Problem der Nachfrage gebe, sondern vielmehr des Angebots: Verbindungen, die von deutschen Flughäfen aus nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können, entfallen zunehmend. Ein strukturelles Problem für den Luftverkehrsstandort Deutschland? Die Entwicklung zeigt deutlich, daß es sich um ein strukturelles Problem handelt, das langfristige Auswirkungen haben könnte. Durch den Verlust von Verbindungen werden Reisende gezwungen, auf alternative Flughäfen im Ausland auszuweichen. Dies