Am Freitag verkündete die österreichische Fluggesellschaft Lauda die Schließung der Basis Wien und damit verbundene Kündigungen von etwa 370 Bediensteten. Weitere 250 Flugbegleiter und Piloten sind über die österreichische Zweigniederlassung der Leiharbeitsfirma Crewlink beschäftigt. Nun organisiert eine Gruppe des fliegenden Personals, angeführt vom Baseleiter, eine Demonstration vor der Zentrale der Gewerkschaft organisieren. Diese soll am Montag stattfinden.
„Die Demonstration findet von 9:00 bis 17:00 Uhr statt und hat das Ziel, gegen die Nichtunterschrift von Vida des Kollektivvertrags zu protestieren. Wir wollen wissen weshalb der Wille der Mehrheit der Besatzung in Wien missachtet wird. Wir möchten von Herrn Daniel Liebhart, 2 Mitgliedern der Flugbesatzung und 2 Mitgliedern der Kabinenbesatzung von möglich, empfangen werden, um ihre Bedenken in Bezug auf diesen Kollektivvertrag zu verstehen und unsere eigenen Bedenken darzulegen“, erklärt Paulo Patena, Base-Supervisor des Wiener Kabinenpersonals. „Wir erwarten, dass 200 Besatzungsmitglieder und ihre Familien, die ebenfalls von diesem Problem betroffen sind, an diesem friedlichen Protest teilnehmen werden.“
Die Initiatoren haben bereits die notwendigen behördlichen Anmeldungen getätigt und wollen einen offenen Brief an den Vida-Leiter des Fachbereichs Luftfahrt, Daniel Liebhart, überreichen. Gleichzeitig will man lautstark, aber friedlich den Unmut über die Nichtunterzeichnung des neuen Kollektivvertrags, der seitens der Geschäftsleitung als Begründung für die Base-Schließung und die damit verbundenen Kündigungen herangezogen werden, kundtun. Vor Ort will man versuchen gemeinsam mit der Gewerkschaft eine Lösung zu finden. Der offene Brief kann unter diesem Link heruntergeladen werden:
Jene Lauda-Mitarbeiter, die diese Demonstration vor der Bundeszentrale der Vida organisieren, hoffen darauf, dass doch noch eine Lösung gefunden werden kann, die zum Erhalt der Basis Wien und der Arbeitsplätze führen könnte. Wie viele Lauda-Beschäftigte an der Kundgebung teilnehmen werden, ist nicht bekannt. Jedenfalls rufen die Initiatoren, die dem fliegenden Personal angehören, sämtliche Beschäftigten zur Teilnahme auf.
Ob ein nachträglicher Kompromiss zum Erhalt der Arbeitsplätze in Wien führen könnte, ist ungewiss. Am Freitag meinte Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber im Gespräch mit Aviation.Direct, dass ausreichend Zeit für Verhandlungen gewesen wäre und nun die Entscheidungen gefallen sind. Generell ist die Zukunft für die Airline eher unklar. „Wir hoffen, dass mit dieser Demonstration der Mitarbeiter ein Zeichen gesetzt werden kann und es uns gelingt die Situation zu lösen. Die Hoffnung besteht“, so Patena.