Die Preise an den Zapfsäulen steigen momentan subjektiv empfunden unaufhaltsam. Nicht nur Autofahrer sind davon betroffen, sondern auch die Luftfahrt. Fuel-Hedging-Geschäfte können den starken Preisanstieg für einige Zeit abfedern. Austrian Airlines betreibt keine derartigen Deals, sondern ist dem Pool der Konzernmutter Lufthansa angeschlossen.
Fuel Hedging nennt man Geschäfte, bei denen sich Fluggesellschaften mit den Mineralölkonzernen auf fixe Einkaufspreise einigen. Je nach Vereinbarung bezieht man für drei Monate, sechs Monate oder gar ein ganzes Jahr lang das Kerosin zu einem vorab vereinbarten Fixpreis. Fällt jedoch der Marktpreis, dann zahlt die Airline drauf. Steigen die Kosten, dann profitiert die Fluggesellschaft.
Daher mixen viele Carrier den Treibstoffbedarf. Ein Teil ist mit Hilfe von Hedging-Geschäften abgesichert und der Rest wird zum aktuellen Pumpenpreis eingekauft. Letzteres kann auch an Airports, an denen man keinen Vertragspartner hat und daher mit der Tankkarte bezahlen muss, notwendig sein. Dies kann bei Charterflügen zu Destinationen, die man sonst nicht im Streckennetz hat, der Fall sein.
Austrian Airlines betreibt schon länger kein eigenes Fuel Hedging mehr. Das bedeutet aber nicht, dass man den Treibstoffeinkauf nicht abgesichert hat, denn die Lufthansa Group tätigt derartige Deals zentral für alle Konzernairlines. Durch den gebündelten Kerosinbedarf verbessert sich die Verhandlungsposition gegenüber den Mineralölkonzernen, denn auf diese „Einkaufsgemeinschaft“ will man nur schwer verzichten.
Eine AUA-Sprecherin erklärte gegenüber Aviation.Direct zu dieser Thematik: „Der Einkauf von Kerosin/Jetfuel wird bei uns über die Lufthansa Group zentral gesteuert. Als einzelne Airline sind wir damit nicht in Hedging Geschäfte involviert. Ob die Ticketpreise künftig steigen werden, ist nicht nur von Angebot und Nachfrage abhängig, sondern auch davon, wie sich die Kerosinpreise weiterentwickeln werden. Um hier eine Abschätzung zu geben ist die Lage jedoch noch viel zu volatil und dynamisch“.