Die australische Fluggesellschaft Alliance Airlines hat die letzten verbliebenen Turbopropflugzeuge des Typs Fokker 50 ausgeflottet und verkauft. Die Transaktion brachte dem Carrier rund 3,2 Millionen U.S.-Dollar ein.
Damit ist Alliance Airlines ein reiner Jet-Operator geworden. Dieses Luftfahrtunternehmen betreibt die weltweit größte Fokker 70/100-Flotte. Zahlreiche Maschinen, die vormals bei Austrian Airlines bzw. Helvetic Airways im Einsatz waren, wurden nach Downunder verkauft. Zuletzt wurden die Fokker 50 nur noch im so genannten Fly-in-Fly-Out-Charter eingesetzt. Die kürzlich durchgeführte Sanierung der Start- und Landebahn von Olympic Dam hat es der Fluggesellschaft jedoch ermöglicht, die F50 durch Jets zu ersetzen, die vom Kunden bevorzugt werden.
„Das Unternehmen hat eine Überprüfung der Fokker 50-Flotte abgeschlossen, die auch die Nutzung der Turboprop-Flugzeuge für bestehende und potenzielle Kunden umfasste. Die überwältigende Mehrheit dieser Kunden bevorzugte für ihre Charterflüge Düsenflugzeuge. Außerdem wurden die alternativen kürzeren Strecken mit geringerem Passagieraufkommen als nicht zum Kerngeschäft der Alliance gehörend angesehen“, so Alliance Airlines in einer Medienerklärung.
Derzeit befindet sich die Qantas Group mitten im Übernahmeverfahren. Der australische Marktführer beabsichtigt die Regionalfluggesellschaft zu kaufen. Die Verträge wurden bereits unterschrieben, jedoch steht die formelle Freigabe durch die Wettbewerbsbehörde noch aus. Mit dem Closing des Deals wird noch dieses Jahr gerechnet.
Alliance Airlines teilte mit, dass der Erlös aus dem Verkauf, der alle Ersatzteile und Triebwerke umfasst, im ersten Quartal 2023 verbucht werden soll. Der Käufer wurde nicht genannt. Im Jahr 2022 wird die Fluggesellschaft eine nicht zahlungswirksame Abschreibung in Höhe von etwa 8,4 Millionen U.S-Dollar im Zusammenhang mit der Ausmusterung des Maschinentyps vornehmen.
Derzeit betreibt man 25 Fokker 100, 14 Fokker 70 und 20 Embraer 190. Mittelfristig sollen die in die Jahre gekommenen Regionaljets des ehemaligen niederländischen Herstellers von weiteren Embraer 190 abgelöst werden. Bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres wollen die Australier 13 weitere Einheiten dieses Typs übernehmen. Es handelt sich um gebrauchte Flugzeuge.