Eigentlich haben die Passagiere von Eurowings-Flug EW8760 einen Nonstop-Flug von Berlin-Brandenburg nach Innsbruck gebucht. Doch bekommen haben sie trotz flugtauglichem Wetter in der Tiroler Landeshauptstadt einen Flug ohne Zwischenstopp nach München mit anschließender Fahrt in einem Reisebus nach Innsbruck. Betroffen waren auch die Passagiere des Rückfluges EW8761.
Am 27. Jänner 2024 sollen die Fluggäste mit dem Airbus A320, der die Registrierung D-AEWM trägt, von Berlin nach Innsbruck fliegen. Eigentlich ein Routineflug, der im Winter aufgrund der Schigebiete in Tirol durchaus stark nachgefragt ist. Für die Passagiere war es aber dann nicht alltäglich, denn statt zum Tiroler Landesflughafen ging es nach München.
Der Innsbrucker Airport ist dafür bekannt, dass dieser aufgrund seiner geografischen Lage bei Schlechtwetter oftmals nicht genutzt werden können. Meistens weichen die Flugzeuge dann nach München, Salzburg oder Linz aus. In seltenen Fällen wird die Diversion auch mal in Friedrichshafen oder Memmingen absolviert. Die Sicherheit hat immer Priorität und wenn das Wetter – temporär – Fliegen von/nach Innsbruck nicht zulässt, hat so ziemlich jeder Fluggast dafür Verständnis.
Piloten benötigen spezielle Schulung für Innsbruck
Am 27. Jänner 2024 war die Ursache aber definitiv nicht das Wetter, denn der Tiroler Landesflughafen konnte den gesamten Tag über problemlos von allen Anbietern genutzt werden. Eurowings entschied aber, dass der Innsbruck-Flug EW8760 in München statt Innsbruck landet. Dahinter steckt, dass Piloten eine zusätzliche Ausbildung benötigen, um am Tiroler Airport starten und landen zu dürfen. Und genau diese hatten die Flugzeugführer, die sich im Cockpit der D-AEWM befanden, schlichtweg nicht.
Mit anderen Worten: Der Carrier hat Piloten für dieses Kurspaar eingeteilt, die mangels zusätzlicher Schulung gar nicht nach Innsbruck fliegen dürfen. Dagegen haben die pflichtbewussten Flugzeugführer auch nicht verstoßen, sondern sind von Berlin nach München und zurück geflogen. Für die Passagiere hatte dies aber zur Folge, dass die Reisenden dann von München aus mit Reisebussen nach Innsbruck gebracht werden mussten. Jene, die von Tirol nach Berlin wollten, zunächst mit Autobussen zum bayerischen Landesflughafen gekarrt.
Verständlicherweise waren viele Betroffene darüber verärgert, denn das Wetter in Innsbruck war gut und man hat mitunter viel Geld dafür bezahlt, dass man Nonstop auf dieser Route befördert wird. Von der zeitaufwendigen Busreise waren daher einige so ganz und gar nicht begeistert und poltern in Sozialen Medien ihren Unmut über das Verhalten von Eurowings.
Doch wie kommt es dazu, dass Piloten eingeteilt wurden, die nicht von/nach Innsbruck fliegen dürfen? So ganz schlüssig konnte das niemand erklären, aber ein bloßes Versehen steckt nicht dahinter. Viel mehr bestand ein kurzfristig entstandener Personalmangel, so dass zum Zeitpunkt des Abfluges in Berlin schlichtweg nicht zwei Flugzeugführer mit Innsbruck-Schulung vorhanden waren. Damit die Reisenden nicht in der deutschen Bundeshauptstadt „sitzenbleiben“ bzw. jene des Rückfluges nicht in Innsbruck „festsitzen“ wurde dann entschieden, dass es nach/von München geht und eben Busse als Weiterbeförderung bzw. Zubringer zur Verfügung gestellt werden. Nicht optimal, aber immer noch besser als komplett gestrichen?