Deutschland hat verschiedene Einstufungen der Flughäfen und genau das könnte jetzt den Regio-Airports und Verkehrslandeplätzen zum Verhängnis werden. Die Bundesregierung will nämlich nur jenen Airports, die behördlich als „international“ deklariert sind, finanziell unter die Arme greifen.
Bei den kleineren Flughäfen verweist man auf die Zuständigkeit der Länder. Allerdings entstehen auf den ersten Blick grobe Ungerechtigkeiten, denn es gibt Regio-Airports, die ein höheres Aufkommen hatten als beispielsweise der als international eingestufte Flughafen Saarbrücken. Jene, die eben nicht „international“ deklariert sind, sollen lediglich Entlastungen bei Gebühren und Abgaben erhalten. Davon unbenommen sind eventuelle Unterstützungen der jeweiligen Bundesländer.
Die so genannte „Luftfahrtmilliarde“ will Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gemeinsam mit den Ländern auf die Beine stellen. Diese haben bereits 500 Millionen Euro bereitgestellt und der Bund soll die andere Hälfte beisteuern. Unter dem Strich bedeutet das aber, dass die internationalen Flughäfen weniger Geld als ursprünglich in Aussicht gestellt bekommen werden. Jeder Cent, der von Ländern oder Städten geflossen ist, wird in Abzug gebracht.
Regionalflughäfen sollen faktisch leer ausgehen
Dazu kommt, dass der Bund nur in die 12 „internationalen Flughäfen“ investieren will. Das hat zur Folge, dass die Regio-Airports sowie die Verkehrslandeplätze kein Geld vom Staat bekommen werden und damit nochmals schlechter gestellt werden. Die Summe, die hierfür aufgebracht wird, ist ebenfalls geringer. Von einer Milliarde ist keine Rede mehr, denn lediglich 200 Millionen Euro sollen fließen. Besonders kleine internationale Flughäfen werden übrigens nichts erhalten.
Die Folge daraus ist, dass Verkehrsflughäfen Dortmund, Weeze, Hahn, Karlsruhe-Baden-Baden, Memmingen, Kassel-Calden, Lübeck, Rostock-Laage, Friedrichshafen und Paderborn kein Geld von der Regierung bekommen werden. In Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und München werden die finanziellen Verpflichtungen, die der Bund als Gesellschafter hat dem Rettungspaket zugerechnet. Zusammengerechnet geht es um etwa 400 Millionen Euro.
Die Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätze werden mit den von den Ländern aufgestellten Hilfen auskommen müssen. Der Bund will lediglich einen kleinen Teil der Flugsicherungskosten, die für das Vorhalten der Betriebsbereitschaft angefallen sind, ersetzen. Es geht im Jahr 2021 um den vergleichsweise niedrigen Betrag von nur 20 Millionen Euro. Gleichzeitig greift man aber der Deutschen Flugsicherung mit 300 Millionen Euro unter die Arme und auch diese Summe wird dem Rettungspaket der Airports zugerechnet.
Nachstehend ein Auszug wie welcher Airport behördlich klassifiziert ist:
Frankfurt am Main | International |
München | International |
Düsseldorf | International |
Berlin-Tegel | International |
Hamburg | International |
Köln/Bonn | International |
Berlin-Brandenburg | International |
Stuttgart | International |
Hannover | International |
Nürnberg | International |
Leipzig/Halle | International |
Bremen | International |
Dortmund | Regional |
Frankfurt-Hahn | Regional |
Dresden | International |
Weeze | Regional |
Memmingen | Regional |
Karlsruhe/Baden-Baden | Regional |
Münster/Osnabrück | International |
Paderborn/Lippstadt | Regional |
Friedrichshafen | Regional |
Saarbrücken | International |
Rostock-Laage | Regional |
Erfurt-Weimar | International |
Braunschweig-Wolfsburg | Regional |
Sylt | Regional |
Kassel-Calden | Regional |