Condor brachte Klage gegen Lufthansa-Staatshilfe ein
Gerüchte und Andeutungen gab es seit einigen Tagen, doch nun ist es fix: Condor brachte eine Klage beim Gericht der Europäischen Union gegen die Staatshilfe für den Mitbewerber Lufthansa ein. Beklagte ist die EU-Kommission und nicht der Kranich-Carrier. Das Unternehmen bestätige am Freitag, dass der Schriftsatz eingebracht wurde. Das Gericht der Europäischen Union ist die Vorstufe des EuGH, die geschaffen wurde, um das Höchstgericht zu entlasten. Pikant an der Angelegenheit ist, dass Condor selbst wiederholt Staathilfe erhalten und nur aufgrund dieser der Liquidation entgangen ist. Die ehemalige Lufthansa-Tochter wirft der einstigen Mutter vor, dass diese ihre Marktmacht missbrauchen würde. Hintergrund sind die aufgekündigten Zubringerflüge, auf die Condor angewiesen ist. Lufthansa hingegen will das eigene Ferienflugangebot, das unter der Marke Eurowings Discover an den Start gehen wird, besser füllen. Verfahren vor dem Kartellamt läuft bereits Vor dem deutschen Bundeskartellamt läuft ein Prüfverfahren, das aufgrund einer Beschwerde des Ferienfliegers eingeleitet wurde. Die Behörde äußerte sich bereits dahingehend, dass man möglichst rasch entscheiden will, denn die Vertragsauflösung wird im Juni 2021 schlagend. Condor klagt vor dem Gericht der Europäischen Union gegen die Bewilligung der milliardenschweren Staatshilfe für Lufthansa, denn man ist der Ansicht, dass der Kranich gegen die Auflagen und Bedingungen verstoßen würde. Unter anderem ist vorgesehen, dass mit den Mitteln keine kleineren Mitbewerber verdrängt oder aufgekauft werden dürfen. Der Ferienflieger sieht sich aufgrund der gekündigten Zubringerflüge vom Markt gedrängt.