Im Winter erleben Passagiere häufig, dass vor dem Start das Flugzeug auf eine Plattform gefahren wird und anschließend besprüht wird. Dieses als „Enteisung“ bezeichnete Verfahren dient der Sicherheit, denn Eisbildung auf den Tragflächen ist nicht nur gefährlich, sondern war in der Vergangenheit auch die Ursache fataler Abstürze.
Damit Fliegen im Winter eine sichere Sache ist nimmt man es bei der Enteisung besonders genau. In der momentanen Corona-Situation eher unwahrscheinlich, aber durchaus möglich: Wenn eine Maschine zu lange in einer Warteposition auf den Start warten muss, müssen die Piloten beim Überschreiten der maximalen Wirkungszeit nochmals auf die Plattform zum „Deicing“. Sicher ist sicher.
Der Flughafen Stuttgart erklärt den Vorgang anhand eines „Preighters“ des Typs Boeing 787 wie folgt: „Mit einem biologisch abbaubaren Heißwasser-Glykol-Gemisch werden Tragflächen und andere wichtige Flugzeugteile abgesprüht. Was nach der heißen Dusche abtropft, wird in den Rückhaltebecken des Flughafens gespeichert und vorbehandelt, bevor es an die Kläranlagen in den Nachbarorten geht. Dort werden die Reste der Enteisungsmittel als externe Kohlenstoffquelle zur Optimierung biologischer Prozesse genutzt.“