Flatrate-Startup SupremeFly stellt das Streckennetz vor

Blick aus dem Fenster einer DHC Dash 8-400 (Foto: Robert Spohr).
Blick aus dem Fenster einer DHC Dash 8-400 (Foto: Robert Spohr).

Flatrate-Startup SupremeFly stellt das Streckennetz vor

Blick aus dem Fenster einer DHC Dash 8-400 (Foto: Robert Spohr).
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Das österreichische Flatrate-Airline Startup SupremeFly plant ab Bratislava zahlreiche Europa-Ziele, darunter Berlin, Rom, Frankfurt am Main, London und Zagreb anzubieten. Als Fluggerät sollen gecharterte Mittelstreckenjets des Typs Airbus A321 dienen.

Das Geschäftsmodell von SupremeFly unterscheidet sich von jenem der bestehenden Airlines: Je nach gewähltem Paket erhalten die Kunden eine gewisse Anzahl inkludierter Flüge pro Kalendermonat. Tendenziell gilt: Je teurer die Mitgliedschaft, desto öfters kann man monatlich mit SupremeFly fliegen. Im Detail hat Aviation Direct bereits vor einigen Wochen über die Hintergründe und Pläne von SupremeFly berichtet.

Firmenchef Ahmed Taieb erklärt gegenüber Aviation Direct, dass der Start bei etwa 25.000 Anmeldungen erfolgen wird. Er geht davon aus, dass man diese bis etwa Juni 2021 erreicht haben wird. Ursprünglich plante man mit dem Muster Airbus A319, jedoch will man nun A321 chartern. Wer diese betreiben wird, will Taieb noch nicht verraten: „Unsere Passagiere werden aller Voraussicht nach mit einem Airbus A321 fliegen dürfen. Zu dem Operator kann und darf ich bis dato noch keine weiteren Informationen Preis geben – dies wird erst kurz vor Start der Flüge der Fall sein“.

Das zum Start geplante Streckennetz skizziert SupremeFly wie folgt:

MontagDienstagMittwochDonnerstagFreitagSamstagSonntag
Berlin
Rom
Frankfurt
Zürich

saisonal:
Marrakesch
London
Amsterdam
Zagreb
Dubai
Berlin
Istanbul
Barcelona
saisonal:
Kairo
Tunis
Istanbul

saisonal:
Jeddah

Die oben dargestellten Destinationen stellen den aktuellen Planungsstand dar. SupremeFly will den exakten Flugplan ungefähr im Juni 2021 veröffentlichten. Laut Firmenchef Taieb hatte man am 12. März 2021 insgesamt 1.216 unverbindliche Voranmeldungen. Das Unternehmen sammelt derzeit reine Interessensbekundungen, die mit keiner Zahlungsverpflichtung verbunden sind. Erst wenn der Start fixiert ist, sollen sich die Personen entscheiden können, ob sie eine kostenpflichtige Flatrate-Mitgliedschaft buchen wollen oder nicht. Das bietet insofern auch Sicherheit, da keine Vorauszahlungen verlangt wurden und im Falle einer Absage des Projekts keine Kundengelder zu erstatten sind oder gar auf dem Spiel stehen würden. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der SupremeFly positiv von anderen Airline-Startups abhebt.

Startup bereitet sich auf Corona-Herausforderungen vor

In Zeiten von Corona und Diskussionen rund um den Klimaschutz kommt ein Flatrate-Flugmodell in komplizierte Marktvoraussetzungen. Daher ist die Frage an welche Zielgruppe sich SupremeFly primär richtet durchaus berechtigt. Ahmed Taieb antwortete darauf: „Unsere Zielgruppe für die Europa Strecken sind vor allem junge Menschen und Personen, die Städtereisen und Kultururlaube vorziehen: hier gibt es in Städten wie London, Rom und Amsterdam definitiv einiges zu sehen! Vor allem bei unserem Pricing werden wir stark zu einem erhöhten Städtetourismus innerhalb Europas beitragen – genau das ist unsere Absicht“.

Das Thema Corona beeinflusst die Planungen von SupremeFly durchaus. Ursprünglich plante man im April 2021 ab Bratislava abzuheben, doch die aktuellen Einreise- und Quarantänebestimmungen haben auch dazu beigetragen, dass dieses Ziel um ein paar Monate nach hinten verschoben wurde. Da das Start-up offensichtlich auch auf österreichische Kundschaft abzielt, eine wohl kluge Entscheidung, denn die Einreisebestimmungen der Slowakei und Österreichs sind derzeit kompliziert. So kann ein bloßer Grenzübertritt zum Einkaufen in Bratislava in beiden Staaten eine Quarantäne auslösen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung fällt eben nicht unter Ausnahmen, was sich letztlich in der gesamten Flugbranche nachteilig auf die Nachfrage auswirkt.

SupremeFly richtet sich darauf auf ein, dass Reisen wie es vor der Corona-Pandemie frei und ohne Einschränkungen möglich war, noch länger ein Traum bleiben wird. Derzeit geht die Politik davon aus, dass Impf- und Testnachweise künftig nebst dem Reisepass die Grundvoraussetzung für grenzüberschreitende Reisen sein werden.

Dazu der SupremeFly-Gründer: „Was ich unbedingt hervorheben möchte ist unser COVID-19 Bereich, da der „Green Pass“ zurzeit in aller Munde ist. Unsere Kunden haben die Möglichkeit einen COVID-19 Testbericht hochzuladen oder jederzeit mobil abzurufen – in Kürze wird noch ein Impfstatus hinzugefügt. Durch den einfachen Upload im Kundenprofil wird auch automatisch das involvierte Personal über den Status jedes einzelnen Passagiers an Bord informiert“.

Streckennetz wird an Hand der Nachfrage gestaltet

Angesprochen darauf, dass beispielsweise die Ziele Luqa und Stuttgart nicht in den Planungen enthalten sind, erklärte Taieb wie sich das künftige Streckennetz entwickelt wird: „Unsere Destinationen werden nach Häufigkeit der Anfrage angeflogen, wir verfolgen einen dynamischen Flugplan. Der Kunde entscheidet bei uns wo es hingeht. Wenn wir merken, dass ein Reiseziel nicht besonders gefragt ist, ein anderes jedoch hoch im Kurs bei unseren Kunden steht, werden wir den Flugplan dementsprechend anpassen. Das Kundenanliegen hat bei uns höchste Priorität und wir geben dem Kunden die Möglichkeit selbst zu bestimmen wo wir als Fluggesellschaft hinfliegen werden“.

Das Ziel bis Juni 2021 rund 25.000 unverbindliche Voranmeldungen zu erreichen ist angesichts der Corona-Pandemie durchaus ambitioniert, jedoch nicht völlig unmöglich. Der Firmengründer ist jedenfalls davon überzeugt, dass dies gelingen wird. Es bleibt also spannend, ob sich das für Europa neue Geschäftsmodell von SupremeFly auf dem Markt behaupten kann. Für Pendler, die beispielsweise in der Slowakei oder in Österreich leben, jedoch in Deutschland arbeiten, könnte das Flatrate-Modell kalkulierbare Reisekosten für Besuche bei der Familie bieten. Diese Pendlergruppe reist in der Regel nicht täglich, sondern höchstens wöchentlich und würde damit in die Zielgruppe von SupremeFly passen.

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