Dass Lufthansa Billigangebote von Mitbewerbern noch nie in den Kram gepasst haben, ist allgemein bekannt. Nun sprach sich Vorstandsmitglied Harry Hohmeister öffentlich für Mindestpreise für Flugtickets aus.
Im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er: „Wenn Mindestpreise heißen, dass Airlines ihre Kosten decken müssen und nicht Phantasiepreise unterhalb der anfallenden Steuern und Gebühren aufrufen dürfen, dann ist das legitim“. Indirekt spricht er sich damit für das Vorhaben der österreichischen Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) aus, die durchsetzen will, dass Flugscheine mindestens so viel kosten müssen wie die Steuern und Gebühren. Das Regierungsmitglied nannte im Sommer 2020 rund 40 Euro als Unterkante und bekam dafür prompt öffentliche Unterstützung von AUA-Chef Alexis von Hoensbroech.
Umgesetzt wurden die Mindestpreise bis dato nicht. Die EU-Kommission äußerte sich kritisch zum Vorhaben von Leonore Gewessler. In Deutschland nahm die Diskussion erst vor wenigen Wochen neuen Schwung auf, denn die Spitzenkandidaten von SPD und Grünen sind der Ansicht mit diesem Thema Wählerstimmen an Land ziehen zu können. Eine Umfrage ergab allerdings, dass 26 Prozent der Deutschen gegen künstliche Verteuerungen oder gar das Verbot und Kurzstreckenflügen sind.