Die lettische Fluggesellschaft Smartlynx sorgte am Wochenende auf dem Flughafen Basel für Chaos, denn im Flugbetrieb war sprichwörtlich der Wurm drin. Es kam zu erheblichen Verspätungen, die sogar dazu führten, dass aufgrund des Nachtflugverbots nicht mehr auf dem EuroAirport gelandet werden konnte.
Beispielsweise hatte eine Maschine über elf Stunden Verspätung und betroffene Passagiere fühlten sich von der Charterfluggesellschaft regelrecht im Stich gelassen. Die Betreuungsleistungen hätten aus einem kleinen Sandwich und einer kleinen Flasche Mineralwasser bestanden. Mehr gab es nicht und auch sonst soll sich das Personal eher scheu gezeigt haben. Der Flughafen Basel erklärte dazu lediglich, dass sich die betroffene Verbindung aufgrund verspätetet Ankunft der Maschine verspätet habe. Betroffen war am Samstag die Verbindung Basel-Rhodos, die mit der YL-LCQ bedient wurde.
Doch dem nicht genug: Zwischen Freitag und Sonntag mussten von den kanarischen Inseln kommenden Flüge nach Lyon ausweichen, denn in Basel konnte man aufgrund nächtlicher Beschränkungen gar nicht mehr landen. Die Passagiere wurden in einem Hotel untergebracht und später dann nach Basel gekarrt.
Smartlynx versuchte die Auswirkungen der offensichtlichen betrieblichen Probleme mit Hilfe von Wetlease-Flugzeugen in den Griff zu bekommen. Dabei kamen Lumiwings mit der SX-LWC und Privilege Style mit der EC-NLJ zum Einsatz. Damit konnten die Auswirkungen zwar minimiert werden, doch am Sonntag hatten die Reisenden auf der Strecke Basel-Heraklion dennoch acht Stunden Verspätung. Der Rückflug war nur deshalb pünktlich, weil durch den Einsatz der Privilege Style Maschine der Maschinenumlauf verändert werden konnte. So wurde diese Verspätung „aufgefangen“.
Tuifly Deutschland ist sowohl am Sonntag als auch am Montag mit der D-ATUR eingesprungen und hat Kos und Rhodos bedient. In weiterer Folge hat sich auch auf dem von Smartlynx bedienten Saarbrücken-Umlauf eine mehrstündige Verspätung ergeben.
Die Flüge ab Basel und Saarbrücken werden von Smartlynx nicht auf eigene Rechnung, sondern im Auftrag des Reiseveranstalters Tui durchgeführt. Die Vereinigung Cockpit übte vor einigen Wochen heftige Kritik daran, dass bei der hauseigenen Tuifly die Flotte abgebaut wurde und kurz darauf die lettische Smartlynx „reingechartert“ wurde. Smartlynx wollte zu den Verspätungen und Streichungen der letzten Tage lieber nichts sagen.
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