Auf der Kanareninsel La Palma kam es am Sonntag zu einem Vulkanausbruch im Gebiet der Cumbre Vieja – rund 5.000 Einwohner wurden vorsorglich evakuiert.
Verletzt wurde bisher niemand – denn die Insel vulkanischen Ursprungs, auf der es zuletzt 1971 einen Ausbruch gab, war vorbereitet. Tausende kleine Erdbeben während der vergangenen Tage waren für die Vulkanologen ein relativ sicherer Hinweis auf das, was kommen würde. Die Menschen wurden aufgefordert, leichtes Fluchtgepäck vorzubereiten und erhielten Informationen, wo sie sich im Falle einer Evakuierung sammeln sollten. Ältere und Behinderte waren schon kurz vor dem Ausbruch in Sicherheit gebracht worden.
Derzeit seien keine weiteren Evakuierungen geplant. Vielmehr werde nun das Augenmerk auf den Ausgleich der materiellen Schäden gelegt, da „glücklicherweise“ keine Menschen gesundheitliche Schäden erlitten haben. Experten schätzen die ausgeworfene Lavamenge auf zwischen 17 und 20 Millionen Kubikmeter. Dennoch sei der Flughafen der Insel „offen und sicher”, wie Ángel Víctor Torres, der Präsident der Inselgruppe, betonte.
In der Nacht auf Montag wurden Mitglieder der militärischen Notfalleinheit, der Umweltabteilung der Inselräte von Teneriffa und Gran Canaria, der Feuerwehr des Notfallkonsortiums von Gran Canaria und Beamte des Generalkorps der kanarischen Polizei auf die Insel entsandt. Die Feuerwehr von Teneriffa sei bereits zusammen mit lokalen Kräften der Insel La Palma an den Arbeiten vor Ort beteiligt, heißt es in einer offiziellen Aussendung. Wie lange der Ausbruch dauern könne? „Wir wissen es nicht. Es gibt Ausbrüche, die nach neun Tagen enden, und welche, die Jahre dauern“, so Vulkanologe Stavros Meletlidis.