Ohne EDV-Systeme und Computer geht in der Luftfahrt so ziemlich gar nichts mehr. Dies zeigte eine neuerliche IT-Panne bei British Airways, die diesmal vorwiegend die Kurzstrecke betroffen hat. Am Donnerstag musste das Unternehmen offiziellen Angaben nach 128 Flüge absagen.
Es ist nicht das erste Mal, dass British Airways unter EDV-Problemen leidet. Diesmal sind die Auswirkungen vergleichsweise gering, denn am Donnerstag musste man „nur“ 128 Flüge ersatzlos streichen. Da traf es den Carrier bzw. in weiterer Folge dessen Passagiere in der Vergangenheit schon härter. In den USA hatten in den letzten Monaten gleich mehrere Carrier unabhängig voneinander EDV-Probleme, die sogar zu temporären Groundings geführt haben.
All diese Ereignisse zeigen auf wie abhängig die kommerzielle Zivilluftfahrt von funktionierenden Computersystemen und Servern ist. Manche Passagiere sind der Ansicht, dass man ja dann einfach „manuell“ abfertigen könnte, also wie früher mit Kugelschreiber und gegebenenfalls Sitzplatz-Stickern. Doch ganz so einfach ist das nicht, denn wenn man nicht einmal Zugriff auf die Buchungen hat, helfen auch ausgedruckte Buchungsbestätigungen nicht weiter. Unabhängig davon: Alle Vorfälle, auch der jüngste bei British Airways, lassen durchaus die Vermutung zu, dass einige Konzerne im Bereich der IT zu wenig gegen Ausfallsicherheit unternommen haben bzw. unzureichende Fallback-Maßnahmen für den Erstfall haben könnten.
Tage, an denen der Flugplan durcheinandergewirbelt wird, wirken sich auch auf die Zeit danach aus. So ist es nicht verwunderlich, dass British Airways auch am Samstag zahlreiche weitere Flüge ab dem Drehkreuz London-Heathrow streichen musste. Das hängt beispielsweise damit zusammen, dass die für den Flug benötigten Maschinen auf einem ganz anderen Airport sind bzw. unter Umständen die Crew über ihre maximale Dienstzeit sein könnte. Die Gründe können sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt der Umstand, dass an den Folgetagen „neue Passagiere“ gebucht sind, jedoch die von den Streichungen der Vortage betroffenen noch nicht alle samt an ihre Zielorte gebracht werden konnten. Gerade zu reisestarken Zeiten wie den Pfingstferien kann dies durchaus auch mehrere Tage in Anspruch nehmen und so fällt der eine oder andere Urlaub ins Wasser.