Seit einigen Monaten bietet die private Westbahn auch Fahrten von Wien über Salzburg nach Innsbruck an. Aufgrund der hohen Nachfrage stockt man bereits ab 11. Juni 2023 von drei auf vier tägliche Kurspaare auf. Im Herbst 2023 will man auf fünf Verbindungen zwischen Wien und Tirol vice versa hochfahren. Auch plant der private Eisenbahnbetreiber Kurs auf Bregenz zu nehmen.
Das Westbahn-Management macht keinen Hehl daraus, dass man vom Klimaticket stark profitiert, denn dies habe die Fahrgäste regelrecht in die Doppelstockzüge des privaten Anbieters “gespült”. Man hat sich auch so einiges einfallen lassen, um den Netzkarten-Kunden ein paar kleine Goodies zu bieten, die es beim staatlichen Mitbewerber nicht gibt. Beispielsweise handelt es sich dabei um kostenfreie Sitzplatzreservierungen, unentgeltliche Upgrades in die Comfort-Class sowie die Möglichkeit Bonuspunkte zu sammeln, die zum Beispiel an den Kaffee- und Snackautomaten eingelöst werden können. Gerade Pendler scheinen dies durchaus intensiv zu nutzen.
“Wir sind schon vor Aufnahme unseres Zugverkehrs bis Tirol davon ausgegangen, dass wir damit auf gute Resonanz stoßen werden; das hatten die dazu seit Jahren an uns gerichteten Anfragen nahegelegt. Dass unser Angebot aber binnen kürzester Zeit so gut angenommen wurde, dass wir eine Verdichtung des Fahrplans vornehmen können, ist eine erfreuliche Entwicklung und eine schöne Grundlage für unsere weitere Expansionsstrategie”, so Westbahn-Chef Thomas Posch.
Von Wien Westbahnhof nach Tirol kommt zu den Abfahrten um 7.08 Uhr, 11.08 Uhr und 17.08 Uhr (Ankunft in Innsbruck um 11.29 Uhr, 15.29 Uhr bzw. 21.29 Uhr) eine weitere Morgenverbindung mit Abfahrt um 8.08 Uhr und Ankunft um 12.29 Uhr hinzu. Von Innsbruck Richtung Wien werden die Abfahrten um 6.31 Uhr, 12.31 Uhr und 16.31 Uhr (Ankunft in Wien Westbahnhof um 10.52 Uhr, 16.52 Uhr bzw. 20.52 Uhr) durch einen zusätzlichen Zug am Nachmittag mit Abfahrt um 14.31 Uhr und Ankunft um 18.52 Uhr ergänzt.
“Nicht nur die Nachfrage durch unsere Reisenden, sondern auch die unkomplizierten Abstimmungen mit dem Land sowie dem Tiroler Verkehrsverbund haben uns in positiver Weise überrascht. Daher werden wir ab Herbst sogar ein fünftes Zugpaar anbieten – mit einer Abfahrt von Wien am Nachmittag beziehungsweise von Innsbruck am Morgen”, so Co-Geschäftsführer Florian Kazalek.
Verlängerung bis Bregenz geplant
Bei der nunmehrigen Aufstockung soll es aber nicht bleiben, denn die Westbahn plant ab Herbst 2023 fünfmal täglich zwischen Wien und Innsbruck vice versa zu fahren. EIn konkreter Termin für die weitere Aufstockung steht noch nicht fest. In der Tiroler Landeshauptstadt wird künftig nicht mehr “Endstation” sein, denn perspektivisch will der private Eisenbahnbetreiber die Strecke bis Bregenz verlängern. Dies könnte frühestens mit Fahrplanwechsel im Dezember 2023 realisiert werden.
Laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung, der sich auf Geschäftsführer Thomas Posch bezieht, wollte man die geplanten Vorarlberg-Züge eigentlich über München führen. Das hätte bedeutet, dass man Bregenz über das deutsche Schienennetz ansteuern wollte. Allerdings hat man laut Posch diesen Plan verworfen, weil “die Trasse das nicht hergibt”. Daher wird man die Innsbruck-Strecke bis Bregenz verlängern. Der exakte Zeitpunkt steht ebenfalls noch nicht fest.
Flotte wird um vier CRRC Demu II erweitert
Zu den Stadler Kiss-III-Garnituren werden sich voraussichtlich noch in diesem Jahr vier Doppelstock-Triebzüge des Typs CRRC Demu II gesellen. Gegenüber dem aktuellen Wagenmaterial, das mit 526 Sitzplätzen bestuhlt ist, werden diese 571 Sessel haben. Während man die Triebwägen des schweizerischen Herstellers gekauft hat, least man jene der chinesischen CRRC. Die Westbahn ist europäischer Erstkunde dieses Modells.
Nachstehend eingebettetes Video zeigt eine Westbahn-CRRC-Garnitur auf einer Testfahrt, die auch Zulassungszwecken gedient hat:
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