Im Rahmen der staatlichen Beihilfen für Austrian wurde vereinbart, dass Kurzstreckenflüge nach Wien auf das AIRail-Angebot der ÖBB verlagert werden sollen, sobald dies durch eine verbesserte Bahninfrastruktur durchführbar ist. Davon betroffen sollen neben Linz und Salzburg andere Bundesländer sowie auch grenznahe Destinationen wie Prag und Budapest sein.
„Sobald die Infrastruktur der Eisenbahn wettbewerbsfähig wird, ist die Zuführung von Passagieren aus dem näheren Umfeld unseres Hubs Wien die Zukunft“, zitiert das Fachportal ch-aviation AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto. Im Rahmen der 600 Millionen Euro schweren staatlichen Beihilfen wurde sich mit der Regierung darauf verständigt, jene Kurzstrecken-Destinationen, welche den Flughafen Wien in bis zu 3 Stunden mittels Bahn erreichen werden können, schrittweise dem AIRail-Angebot zugeführt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die bereits getroffenen Maßnahmen für die Verbesserung der infrastrukturellen Eisenbahnnetzwerke in absehbarer Zeit fertiggestellt bzw. umgesetzt werden. Dass dies für die Regionalflughäfen einen Rückschlag darstellt, ihre Anbindung von Wien auf dem Luftweg zu verlieren, und auch von Seiten der jeweiligen Regionalpolitiker massive Kritik hagelt, sieht Otto, gibt aber zu bedenken:“ Nicht nur die Passagiere profitieren davon, sondern natürlich auch die Umwelt“. Kaufmännische Überlegungen dahinter sind allerdings nicht von den Hand zu weisen.
Die teure Kurzstrecke Linz-Wien wurde etwa schon vor einigen Jahren gänzlich auf das AIRail-Angebot verlagert, konnte vor der Corona-Krise mit deutlichen Zuwächsen aufwarten. Ebenso wurde mittlerweile die für Austrian nicht profitable Inlandsverbindung nach Salzburg gestrichen, den Passagieren stehen nun mehrmals tägliche Zugverbindungen zwischen dem Flughafen Wien und dem Salzburger Hauptbahnhof zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der Infrastrukturprojekte rund um dem Semmering-Basistunnel und der Koralmbahn dürften in absehbarer Zeit auch jene Wien-Verbindungen aus Graz und Klagenfurt auf die Schiene verlagert werden. Ebenso im Fokus stehen allerdings Destinationen im grenznahen Bereich, wie etwa Bratislava, Budapest und Prag. Auch diese sollen, sobald es ein entsprechendes Bahnangebot gibt, welches auch entsprechende Transferzeiten am Flughafen Wien garantiert, dem AIRail-Angebot zugeführt werden.