Die malaysische Fluggesellschaft My Airline, die am 12. Oktober 2023 den Flugbetrieb auf unbestimmte Zeit einstellen musste, ist nun damit konfrontiert, dass die Leasinggeber reihenweise das Fluggerät zurückziehen.
Dies erfolgt auch über die Zivilluftfahrtbehörde, denn bei dieser beantragen die Eigentümer der Maschinen die so genannte De-Registrierung. Mittlerweile wurden auf diesem Weg sechs Maschinen abgemeldet und in die Obhut der Leasinggeber zurückgeführt. Derzeit sind noch vier Airbus A320 auf My Airline eingetragen.
Eigenen Angaben nach musste der Flugbetrieb am 12. Oktober 2023 aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Das Unternehmen steht auch aufgrund des Umstands, dass man die Passagiere ohne jegliche Betreuungsleistungen hat sitzen lassen, in der Kritik. Mittlerweile gibt es auch strafrechtliche Ermittlungen gegen das Management.
Konkret betroffen sind Mehrheitsaktionär und Firmengründer Goh Hwan, der am 17. Oktober 2023 ebenso wie sein erwachsener Sohn und seine Ehefrau verhaftet wurden. Die Staatsanwaltschaft von Malaysia wirft diesen Verstöße gegen das lokale Gesetzt zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Erträgen aus ungesetzlichen Aktivitäten vor. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren läuft, wobei auf die Unschuldsvermutung hinzuweisen ist.
Ein möglicher Neustart dürfte ziemlich kompliziert werden, denn die Zivilluftfahrtbehörde hat mit Wirksamkeit zum 1. November 2023 die Betriebsgenehmigung suspendiert. Zuvor wurde My Airline aufgefordert die finanzielle Leistungsfähigkeit nachzuweisen und zu den Vorfällen ab 12. Oktober 2023 Stellung zu beziehen. Die Mavcom erklärte, dass man bis zum Ende der Deadline keine zufriedenstellende Antwort erhalten habe.
Wie es mit den vier verbliebenen Flugzeugen weitergeht, ist völlig unklar. In einem Statement betont My Airline, dass diese weiterhin im Camo von My Airline verbleiben sollen. Allerdings ist aus Kreisen der Mavcom zu hören, dass auch für diese Maschinen De-Registrierungsanträge vorliegen sollen. Das Luftfahrtunternehmen betont jedenfalls, dass man sich mit den Lessoren in Verhandlungen befindet und man hofft, dass man bald frische Finanzmittel zur Verfügung hat. Noch glaubt man daran, dass ein Neustart gelingen könnte.