Gerade in Zeiten der Corona-Krise sehnen sich Unternehmen nach staatlicher Unterstützung. Obwohl solche Kapitalspritzen das Überleben sichern, bringen sie auch Verpflichtungen mit sich. Denn wer auf Staatshilfe angewiesen ist, der ist auch an beihilferechtliche Auflagen gebunden. So auch die Lufthansa, die bis zur Rückzahlung von Übernahmen absehen muss. Doch die AUA-Mutter will trotzdem nicht auf Zusammenarbeiten verzichten.
“Mittel- bis langfristig wollen wir auch weiterhin aktiver Treiber der Konsolidierung sein”, so Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister in einem Interview mit Reuters. Der Zukauf von Geschäften sei hier nicht der einzige Weg. “Ich denke zum Beispiel an Partnerschaften und Joint Ventures im Vertrieb und bei den Airlines. Das Thema bleibt weiter auf der Agenda – trotz der Krise”, ergänzte der für das Geschäft der Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Brussels und Austrian Airlines verantwortliche Manager.
Noch im Frühjahr wurde über einen Einstieg bei der portugiesischen TAP diskutiert. Doch das wurde wegen der Krise auf Eis gelegt. Der Lufthansa sind sowieso bis zur Rückzahlung die Hände gebunden. Bis dahin hätte die Konkurrenz Zeit, um ungehindert auf „Shopping-Tour“ zu gehen. Kleinere Airlines, die diese Krise relativ hart getroffen hat, könnten dabei Objekt der Begierde sein.