Die EU-Kommission erhöht den Druck auf die französische Regierung und Air France in Sachen neuerlicher Staatshilfe: In Paris-Orly müssen definitiv Start- und Landerechte an Mitbewerber abgegeben werden, da es andernfalls keine Bewilligung für die Gewährung der Finanzmittel geben wird.
Der französische Finanzminister Bruno Le Maire teilte dazu mit: “Wir haben eine Rahmenvereinbarung mit EU-Kommissarin Margrethe Vestager über neue Finanzhilfen für Air France”. Zuvor wurde wochenlang um eine Lösung gerungen, denn Air France war nicht bereit im Gegenzug für die Staatshilfe Slots an Mitbewerber abzutreten. Nun liegt es an der Fluggesellschaft: Wenn diese das Geld haben will, muss sie in Paris-Orly Start und Landerechte abgeben. Andernfalls gibt es kein Geld vom französischen Staat.
Ursprünglich war die Rede davon, dass 24 Slotpaare abgetreten werden müssen. Le Maire wollte diese Stückzahl in einem TV-Interview nicht bestätigen und sagte, dass es weniger wären. Die genaue Anzahl ist daher noch nicht allgemein bekannt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass um diese noch hinter den Kulissen verhandelt wird.
Wenig überraschend meldete sich auch Ryanair schnell zu Wort: “Kommissarin Vestager muss in ihren Gesprächen mit der französischen Regierung standhalten. Entweder erhält Air France keine staatlichen Beihilfen, oder es sollten geeignete Abhilfemaßnahmen getroffen werden, um faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Fluggesellschaften zu gewährleisten. Dies muss beinhalten, dass Air France Kapazitäten an wichtigen französischen Flughäfen aufgibt. Die 24 täglichen Slots in Paris Orly, auf die in einigen Medienberichten verwiesen wird, reichen nicht aus, und die Kommission muss noch weiter gehen.”