Der Flughafen Linz-Hörsching bangt um den Fortbestand der von Eurowings angebotenen Nonstop-Verbindung nach Düsseldorf. Diese wurde seit der Übergabe von Austrian Airlines an die deutsche Konzernschwester wiederholt und über lange Zeiträume ausgesetzt.
In einer Medienmitteilung des Linzer Flughafens ist nun zu lesen: „Aktuell zeichnet sich ab, dass Eurowings die Düsseldorf-Verbindung im Sommerflugplan nicht weiterführen kann. Das bisher eingesetzte Flugzeug ist mit 150 Sitzplätzen zu groß und Eurowings betreibt keine kleineren Fluggeräte in ihrer Flotte“.
Dazu kommt der Umstand, dass Austrian Airlines in der Vergangenheit den Fokus auf Geschäftsreisende gelegt hatte. Die Flugzeiten zwischen Linz und Düsseldorf waren – vor der Corona-Pandemie – primär auf deren Bedürfnisse abgestimmt. Mit wenigen Ausnahmen waren Reisen im doppelten Tagesrand möglich. Mit der Übergabe an Eurowings, die wegen Pandemie-Entwicklungen wiederholt verschoben werden musste, änderte sich auch die Art und Weise der Bedienung. Das Fluggerät ist nicht mehr in Oberösterreich stationiert, sondern fliegt von Düsseldorf aus ein. Auch werden wesentlich weniger Frequenzen angeboten.
In der oberösterreichischen Wirtschaft wurde bereits im Vorfeld dieser Veränderung davor gewarnt, dass die Umstellung dazu führen wird, dass das Angebot für Geschäftsreisende weniger attraktiv werden könnte. Seitens der Lufthansa Group sah man das zunächst anders und verwies gerne darauf, dass ab Düsseldorf zahlreiche Umsteigemöglichkeiten im Eurowings-Streckennetz zur Verfügung stehen würden.
Austrian Airlines war zwischen Linz und Düsseldorf sowie zwischen Graz und Düsseldorf bzw. Graz und Stuttgart eher hochpreisig unterwegs. Immer wieder gab es heftige Kritik an der Preispolitik des Unternehmens, denn die ab den Bundesländerflughäfen angebotenen „dezentralen Routen“ waren oftmals signifikant teurer als ab Wien-Schwechat. Daraus folgt auch, dass die Verbindungen für viele Privatpersonen aus Kostengründen wenig attraktiv waren, jedoch von Geschäftsreisenden in Anspruch genommen wurden. Mit dem Maschinentyp de Havilland Dash 8-400 konnte man dank dem hohen Yield gewinnbringend fliegen, jedoch scheint die Nachfrage nicht wirklich für die Airbus A320-Reihe wirtschaftlich zu sein. Dazu kommt eben, dass Reisen im doppelten Tagesrand nicht möglich sind.
Der Flughafen Linz will nun Gespräche mit der Lufthansa Group führen. Ziel dieser ist, dass die Düsseldorf-Strecke ab Linz erhalten bleibt: „Der Flughafen führt intensive Gespräche mit der Lufthansagruppe, um die Düsseldorf-Verbindung auf ein kleineres Fluggerät umzustellen und die Destination so rasch wie möglich wieder anzubinden“. Ob es dem Linzer Flughafen gelingt ein passendes Flugzeug vor Ort oder in Düsseldorf „stationieren zu lassen“, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Lufthansa Group verfügt über keine Turbopropflugzeuge, die beispielsweise für diese Route optimal geeignet wären. Es ist unwahrscheinlich, dass man sich welche ins Wetlease holen wird.
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