Alexis von Hoensbroech verlässt AUA und wird Westjet-Chef

Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).
Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).

Alexis von Hoensbroech verlässt AUA und wird Westjet-Chef

Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).
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Der bisherige Generaldirektor von Austrian Airlines, Alexis von Hoensbroech, verlässt mit sofortiger Wirkung das Unternehmen. Laut Medienmitteilung wird er bei der kanadischen Westjet den Chefsessel übernehmen. Bereits im Sommer 2021 gab es Gerüchte, dass der von Lufthansa stammende Manager ausscheiden wird bzw. auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist.

Alexis von Hoensbroech wurde offensichtlich in Nordamerika fündig und daher hat er Austrian Airlines bereits verlassen. Tschüß mit Ü zur AUA, die unter seiner Führung den Begriff „Österreichs Home-Carrier“ erfunden hat. Temporär werden die Agenden von CCO Michael Trestl und COO Francesco Sciortino übernommen.

„Mit großer Dankbarkeit schaue ich auf die letzten dreieinhalb Jahre zurück, in denen ich mit viel Leidenschaft und einem großartigen Team für die Zukunft unserer Austrian Airlines arbeiten durfte. Ich bin sehr stolz, dass wir einen Weg durch die existenzielle Krise gefunden haben, in die wir durch die Pandemie gerutscht sind. Dafür gebührt mein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Austrian Airlines, ohne deren Einsatz und Zusammenhalt wir nie so weit gekommen wären. Für mich persönlich ist es nun Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen und eine unternehmerische Aufgabe außerhalb der Lufthansa Group anzunehmen”, sagt der scheidende CEO/CFO Alexis von Hoensbroech.

„Mit Alexis von Hoensbroech verlässt ein überaus geschätzter Geschäftspartner den Standort Flughafen Wien. Als CEO von Österreichs Home-Carrier war er für den Wiener Airport ein langjähriger und verlässlicher Partner, der mit seinem Engagement wesentlich zur Sicherung der Austrian Airlines in der Coronakrise beigetragen hat. Er hat einen sehr wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Luftfahrtstandortes Österreich geleistet, das Drehkreuz Flughafen Wien gefördert und gut im Lufthansa-Verbund etabliert. Wir bedauern seinen Abschied sehr, wünschen Ihm für die Zukunft und seine neue Herausforderung aber alles Gute und bedanken uns herzlich für die stets partnerschaftliche und von Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit“ sagen die Vorstände der Flughafen Wien AG, Julian Jäger und Günther Ofner.

Ein wenig ironisch kann der Wechsel zum Lowcoster Westjet durchaus gesehen werden, denn Alexis von Hoensbroech hat in seiner Funktion als AUA-Generaldirektor selten eine Gelegenheit ausgelassen, um gegen „die Billigflieger“ zu wettern. Nun wechselt er selbst zu einem Anbieter gegen dessen „Gattung“ er zuvor polterte.

Erstmals eine Dame an der Spitze der AUA

Voraussichtlich im März 2022 soll Austrian Airlines erstmals in der langjährigen Firmengeschichte eine weibliche Generaldirektorin bekommen. Annette Mann wird dann – vorbehaltlich der formellen Zustimmung des Aufsichtsrat – an der Spitze der Lufthansa-Tochter stehen. Derzeit ist Mann Leiterin Corporate Responsibility beim Kranich.

„Der Lufthansa Group Vorstand hat mit Annette Mann eine erfahrene Top-Managerin für die Position der CEO von Austrian Airlines nominiert. Annette Mann bringt durch ihre langjährige Erfahrung und die erfolgreiche Leitung vieler konzernweiter Projekte ein breites Wissen sowie ein starkes Netzwerk mit. Besonders in ihrer aktuellen Rolle als Head of Corporate Responsibility verantwortet Annette Mann eines der wichtigsten Zukunftsthemen unseres Konzerns und beweist tagtäglich, dass sie die Herausforderungen unserer Zeit meistern kann”, so Aufsichtsratsvorsitzende Christina Foerster abschließend.

Zahlreiche Wechsel innerhalb der Lufthansa Group

Der Abgang von Alexis von Hoensbroech löst innerhalb der Lufthansa Gruppe eine ganze Reihe von Wechseln in den Managements aus. Das ehemalige AUA-Vorstandsmitglied und momentaner COO von Eurowings, Jens Ritter, wird neuer CEO von Lufthansa Airlines. Er folgt auf den ehemaligen Tyrolean-Chef Klaus Froese, der künftig als Kapitän auf Boeing 787 fliegen wird.

Dietmar Focke, derzeit Leiter Engine Services bei Lufthansa Technik, zieht in den Vorstand der Lufthansa Cargo ein und verantwortet ab dem 1. März 2022 die Bereiche Operations und Personal. Er folgt auf Harald Gloy, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

Jörg Beißel, Leiter des Corporate Controlling der Lufthansa Group, übernimmt ab 1. April 2022 die Position des CFO der Lufthansa Airlines. Er folgt auf Patrick Staudacher der auf eigenen Wunsch seinen Vertrag bei Lufthansa nicht verlängert und das Unternehmen Ende April verlässt. Frank Bauer, Mitglied der Geschäftsführung für Finanzen und Personal bei Eurowings, verantwortet ab 1. April 2022 das Corporate Controlling der Lufthansa Group.

Die Bereiche Personal und Finanzen in der Eurowings Geschäftsführung übernimmt zum 1. Februar 2022 Kai Duve. Kai Duve leitet zur Zeit den Bereich Kabinen Crews Frankfurt bei Lufthansa Airlines. Auf Kai Duve folgt ebenfalls zum 1. Februar 2022 Benedikt Schneider, derzeit verantwortlich für das Executive Office des Personal- und Rechtsvorstandes der Deutschen Lufthansa AG.

Wilken Bormann, derzeit Leiter Lufthansa Group Finance, übernimmt zum 1. März 2022 im Vorstand der LSG Group die Verantwortung für Finanzen und Personal*. Er folgt auf Dr. Kristin Neumann, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

„Die Besetzung dieser Top-Führungspositionen ist ein weiterer wichtiger Schritt unserer Transformation. Wir setzen unseren Kurs mit unverminderter Geschwindigkeit fort und festigen unsere Position unter den global führenden Airline Gruppen. Es freut mich und bestätigt unsere erfolgreiche Personal- und Führungskräfteentwicklung, dass wir alle Positionen aus den eigenen Reihen der Lufthansa Group besetzen konnten“, so Konzernchef Carsten Spohr.

Teilweise Impfpflicht für das fliegende Personal

Die Langstreckenbesatzungen der Austrian Airlines müssen ab Anfang 2022 gegen Covid-19 geimpft sein. Der Vorstand erlässt diesbezüglich eine firmeninterne Impfpflicht, berichtet das Nachrichtenmagazin „Profil“. Das Unternehmen bestätigt die Berichterstattung.

Für Flugbegleiter soll es aber die Möglichkeit geben, dass diese auf die Kurzstrecke wechseln können. Bei Piloten ist das nicht möglich, es sei denn diese würden über ein passendes Typerating verfügen. Der Schritt wird seitens Austrian Airlines aufgrund der sich weltweit verschärfenden Einreise- und Quarantänebestimmungen gesetzt. Immer mehr Staaten machen die vollständige Impfung gegen Covid-19 auch bei Flug-, Schiffs-, und Bahnbesatzungen sowie für LKW- und Busfahrer zur Grundvoraussetzung.

Die Entscheidung der Austrian Airlines dürfte angesichts des Umstands, dass die österreichische Regierung plant ab Feber 2022 eine generelle Impfpflicht für die Bevölkerung einzuführen, eher symbolisch sein, da grundsätzlich das Gesetz über firmeninternen Entscheidungen steht. Dennoch sendet Austrian Airlines ein Signal aus, denn bislang sind eigenen Angaben nach 90 Prozent der fliegenden Mitarbeiter geimpft.

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