Alltours: Keine kostenlosen Stornos bei Reisewarnungen

Reisewarnungen führen zu einem starken Nachfragerückgang (Foto: Pixabay / Markus Winkler).
Reisewarnungen führen zu einem starken Nachfragerückgang (Foto: Pixabay / Markus Winkler).

Alltours: Keine kostenlosen Stornos bei Reisewarnungen

Reisewarnungen führen zu einem starken Nachfragerückgang (Foto: Pixabay / Markus Winkler).
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Alltours-Gründer Willi Verhuven gilt in Deutschland als einer der Pioniere der Pauschalreise und prescht nun damit vor, dass Kunden, die sich nicht für das Flex-Paket entschieden haben, auch bei Reisewarnungen nicht mehr kostenlos umbuchen oder stornieren können.

Damit begibt sich Alltours auf Neuland, denn bislang war es üblich, dass Pauschalreisende im Falle von Reisewarnungen kostenlos vom Vertrag zurücktreten konnten oder aber auf Wunsch ihre Buchung ohne Mehrkosten auf ein anderes Ziel ändern konnten. Der deutsche Tour Operator will das aber nur noch dann ermöglichen, wenn die Kunden zuvor das kostenpflichtige Flex-Paket gebucht haben. Bislang verhält sich kein anderer Reiseveranstalter so, jedoch könnte es durchaus sein, dass Verhuven mal wieder Pionier ist und einen neuen Trend anstößt.

Bislang war es üblich, dass Pauschalreisende im Falle von Reisewarnungen kostenlos zurücktreten oder umbuchen konnten. Allerdings haben sich die europäischen Regierung derart inflationär mit Reisewarnungen, die zum Teil schwer nachvollziehbar waren eingedeckt, so dass jegliche abschreckende Wirkung verloren gegangen ist. Dennoch scheint Alltours nicht mehr gewillt zu sein das wirtschaftliche Risiko zu tragen und wälzt dieses auf die Kunden ab. Ob man damit durchkommen wird? Das ist fraglich, denn es ist davon auszugehen, dass zumindest ein Kunde vor Gericht ziehen wird und dann muss die Justiz entscheiden.

Gegenüber dem Branchenblatt FVW erklärt Willi Verhuven unter anderem, dass seiner Ansicht nach die Hochstufung von Spanien und der Niederlande für die Kunden keine Überraschung wäre. Dies hätte sich aufgrund steigender Infektionszahlen in den letzten Wochen abgezeichnet. Der Manager und Inhaber ist der Ansicht, dass man mit den Impfungen zur Normalität zurückkehren müsse.

Nach Ansicht des Europäischen Verbraucherzentrums würde sich Alltours derzeit in einer juristisch ungeklärten Grauzone bewegen. Es wäre nicht höchstrichterlich geklärt, ob Reisewarnungen im zweiten Jahr der Pandemie zum kostenlosen Rücktritt von Reisen berechtigen würden, da “außergewöhnliche Umstände” auch am Heimatort vorliegen. Weiters hätten Kunden bei der Buchung gewusst, dass sich die Lage auf der ganzen Welt rasch ändern kann. Ob eine mögliche Quarantäne am Ziel- oder Heimatort einen Rücktrittsgrund darstellt oder nicht, ist ebenfalls offen. Jedenfalls ist das EVZ der Ansicht, dass diese eine Störung der Geschäftsgrundlage darstellen könnte, aber eine gerichtliche Klärung im Coronajahr 2 steht noch aus.

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