Am 17. September 2024 hat die islamistische Miliz Jama’at Nusrat al-Islam wal Muslimeen (JNIM), ein Ableger von Al-Qaida, den malischen Flughafen Bamako angegriffen und dabei die Präsidentenmaschine, eine Boeing 737-700 (BBJ), in Brand gesetzt. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit der malischen Luftfahrt und zur Stabilität der Regierung auf.
In einem von der Miliz veröffentlichten Video sind Kämpfer zu sehen, die eines der CFM56-Triebwerke des Flugzeugs mit der Registrierung TZ-PRM in Brand setzen. Das Flugzeug befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in Bamako, und es bleibt unklar, ob es schwerwiegende Schäden erlitten hat. Laut Angaben der JNIM wurden zudem mehrere Militärflugzeuge auf dem Flughafen beschädigt, was die Gefährdung der militärischen Infrastruktur des Landes unterstreicht.
Obwohl die JNIM keine zivilen Einrichtungen direkt angegriffen hat, führte der Angriff zur sofortigen Einstellung des kommerziellen Flugbetriebs am Flughafen Bamako. Am 18. September wurde der zivile Flugverkehr jedoch wieder aufgenommen, wie die ADS-B-Daten von Flightradar24 zeigen. Dies deutet darauf hin, dass die Situation zwar angespannt, aber nicht vollständig außer Kontrolle geraten ist.
Hintergrund der JNIM
Die Jama’at Nusrat al-Islam wal Muslimeen ist seit 2017 aktiv und hat sich in der Sahelregion einen Namen gemacht. Die Gruppe hat wiederholt Anschläge auf militärische und zivile Ziele verübt und nutzt dabei oft Guerillataktiken, um ihre politischen und religiösen Ziele zu verfolgen. Der jüngste Angriff auf den Flughafen Bamako ist Teil einer größeren Strategie, um die malische Regierung und ihre internationalen Unterstützer zu destabilisieren.
Die malische Regierung hatte die Boeing 737-700 im Jahr 2015 erworben. Mit einer Flottenalter von 25,1 Jahren ist sie eines der wenigen großen Flugzeuge, die von der malischen Regierung betrieben werden, neben einer deutlich älteren Boeing 727-200. Die Angriffe auf Luftfahrzeuge könnten darauf abzielen, die Mobilität und Reaktionsfähigkeit der malischen Regierung zu verringern.
Reaktionen und Konsequenzen
Der Angriff hat in Mali und darüber hinaus Besorgnis ausgelöst. Sicherheitsexperten warnen, dass die JNIM durch solche Angriffe an Einfluss gewinnen könnte. Zudem könnte dieser Vorfall die ohnehin angespannte Sicherheitslage in Mali weiter destabilisieren und internationale Hilfsmaßnahmen behindern. Die Wiederherstellung der Sicherheit an Flughäfen und in der gesamten Region wird nun als vorrangig erachtet.
Die malische Regierung steht unter Druck, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Die Unterstützung durch internationale Partner, darunter Frankreich und die Vereinten Nationen, wird als entscheidend erachtet, um der militanten Bedrohung entgegenzuwirken.
Der Angriff der JNIM auf den Flughafen Bamako und die Zerstörung der Präsidentenmaschine sind ein alarmierendes Zeichen für die anhaltenden Sicherheitsprobleme in Mali. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung und internationale Partner auf diese Herausforderung reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Stabilität im Land zu gewährleisten.