Die Südtiroler Fluggesellschaft Skyalps hat kürzlich eine Vereinbarung mit dem Flughafen Mostar im Süden von Bosnien und Herzegowina getroffen. Ziel dieser Kooperation ist es, eine dauerhafte Basis in Mostar zu errichten und ab dem kommenden Jahr acht neue internationale Strecken anzubieten.
Vollständig eigenwirtschaftlich wird Sky Alps das nicht machen, denn es sollen nicht unerhebliche Subventionen an den Carrier fließen. Die lokale Regierung erwartet sich nicht nur eine Verbesserung der Konnektivität, sondern auch zusätzliche Touristen. Auch ist nicht von der Hand zu weisen, dass man davon ausgeht, dass viele Staatsbürger die Verbindungen für Heimatbesuche nutzen könnten.
Ein ehrgeiziges Expansionsvorhaben
Die neue Vereinbarung mit dem Flughafen Mostar sieht vor, dass Sky Alps ihre Präsenz in der Region erheblich ausbaut. Die Fluggesellschaft plant, ab Mostar Verbindungen zu wichtigen europäischen Städten wie Bari, Bergamo, Catania, München, Neapel, Palermo, Rom, Stuttgart und Wien anzubieten. Diese Städte sind strategisch wichtige Destinationen, die nicht nur die Verbindung zwischen Bosnien und Herzegowina und Westeuropa verbessern, sondern auch den Tourismus und die Wirtschaft in der Region stärken sollen. Im Zuge dieser Expansion wird Sky Alps eine ihrer De Havilland Canada Dash 8-Maschinen dauerhaft in Mostar stationieren.
Staatliche Subventionen als Schlüssel zum Erfolg?
Das Vorhaben wird von der Regierung Bosnien und Herzegowinas mit 345.000 Konvertiblen Mark (rund 175.000 Euro) subventioniert. Diese finanzielle Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um die Rentabilität der neuen Strecken in den ersten Jahren sicherzustellen. Subventionierte Flugverbindungen sind in der Region keine Seltenheit und wurden auch in der Vergangenheit von verschiedenen Regierungen eingesetzt, um den internationalen Luftverkehr zu fördern. Schon jetzt bietet Sky Alps saisonal Verbindungen von Mostar nach Rom, Bari, Verona und München an, die ebenfalls subventioniert werden.
Die langfristige Planung sieht vor, dass diese neuen Verbindungen zur Stärkung des Tourismus und der Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina beitragen. Die Regierung rechnet bereits im kommenden Jahr mit etwa 65.000 Passagieren, die von und nach Mostar reisen werden. Dies ist eine bedeutende Steigerung für einen Flughafen, der in der Vergangenheit eher sporadisch angeflogen wurde. Die Tatsache, dass Mostar nun als dauerhafte Basis für eine internationale Fluggesellschaft dient, zeigt das Vertrauen in die Region und ihr Potenzial als wichtiges Drehkreuz in Südosteuropa.
Touristische und wirtschaftliche Implikationen
Die Stadt Mostar, bekannt für ihre berühmte Brücke Stari Most, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Dennoch war die Erreichbarkeit der Stadt aufgrund der begrenzten Flugverbindungen bisher eine Herausforderung. Mit den neuen Strecken von Sky Alps wird sich dies dramatisch ändern. Die verbesserte Erreichbarkeit könnte nicht nur zu einem Anstieg der Touristenzahlen führen, sondern auch internationale Geschäftsreisende und Investoren in die Region locken.
Neben dem Tourismus wird auch die lokale Wirtschaft von der verbesserten Anbindung profitieren. Die Schaffung von Arbeitsplätzen am Flughafen Mostar und die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich des Tourismus und der Infrastruktur werden dazu beitragen, die wirtschaftliche Lage der Region zu verbessern. Zudem könnten sich langfristig weitere internationale Unternehmen für eine Investition in Mostar und die umliegenden Gebiete interessieren, wenn die Anbindung an wichtige Wirtschaftszentren wie München, Rom oder Wien erleichtert wird.
Sky Alps: Eine aufstrebende Fluggesellschaft
Sky Alps, eine relativ junge Fluggesellschaft, hat sich in den letzten Jahren als wichtiger Akteur im Alpenraum etabliert. Die Entscheidung, eine Basis in Mostar zu eröffnen, spiegelt das Bestreben des Unternehmens wider, sein Streckennetz in Richtung Südosteuropa auszubauen.
Die langfristige Strategie von Sky Alps zeigt, dass die Fluggesellschaft die Potenziale von Nischenmärkten und kleineren Flughäfen erkannt hat. Statt auf den hart umkämpften Großflughäfen Europas zu expandieren, konzentriert sich das Unternehmen auf weniger frequentierte Ziele, die dennoch eine hohe Nachfrage nach internationalen Verbindungen aufweisen.