Ein Stück Luxus über den Wolken: Immer mehr Airlines setzen in ihrer Angebotspalette auf Premium Economy-Produkte. Für einen überschaubaren Aufpreis bieten sie Passagieren mehr Platz, mehr Stauraum und oftmals weitere Benefits.
Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines punktet bei ihren Gästen zum Beispiel mit der sogenannten Delta Premium Select-Klasse. Neben spürbar mehr Beinfreiheit, Fußstützen und größeren Bildschirmen soll sie Passagiere auch mit speziellen Amenity Kits sowie Noise Cancelling-Kopfhörern überzeugen. Diesen Sommer kommen auf fast sämtlichen Transatlantik-Strecken der Airline Flugzeuge zum Einsatz, die über die Superior-Klasse verfügen – darunter auch die Verbindungen von München nach Detroit und Atlanta, von Frankfurt nach New York-JFK, Detroit und Atlanta sowie von Zürich nach New York-JFK.
Den Trend zu den Premium-Klassen können gleich mehrere Unternehmen und Organisationen der Branche bestätigen. Während die Economy Class zwar immer noch die am häufigsten gebuchte Kabinenklasse ist, verzeichnet das Online-Reiseunternehmen Skyscanner einen kontinuierlichen Anstieg der Buchungen für die Premium Economy Class. Die komfortablere Kategorie erfreut sich insbesondere auf Langstreckenflügen wie nach Sydney oder New York zunehmender Beliebtheit. Laut einer aktuellen Umfrage von Skyscanner planen 49 Prozent der befragten Deutschen in diesem Jahr mehr Geld für ihren Urlaub auszugeben. Dabei wollen 19 Prozent gezielt in Flug-Upgrades investieren. „Wer die Beine gerne ausstreckt und nicht um die Ellbogenfreiheit mit dem Sitznachbar kämpfen möchte, dem bietet ein Upgrade deutlich mehr Komfort“, erklärt Skyscanner Reiseexpertin Naomi Hahn. „Die gute Nachricht ist, dass ein Sitzplatz in der Premium Economy in diesem Jahr im Durchschnitt bis zu 20 Prozent weniger kostet als vor der Pandemie. Mein Tipp ist, die Flugsuche auf mehrere Termine und Flughäfen auszuweiten – denn so haben Reisende häufig die Chance, an echte Schnäppchen zu gelangen.“
Eine große Beliebtheit auf Seiten der Kunden – vor allem Richtung USA und Kanada – beobachtet der Nordamerika-Spezialist Canusa. Geschäftsführer Tilo Krause-Dünow: „Für die Reisenden waren die USA und Kanada pandemiebedingt lange Zeit unerreichbar. Daher gibt es immer noch einen enormen Nachholbedarf, der sich über den Sommer sicher fortsetzen wird. Kein Wunder, dass sich jetzt viele auf ihrer Reise das Mehr an Komfort gönnen möchten.“ Auf den Nordamerika-Strecken ginge das besonders gut, so Tilo Krause-Dünow. Über dem Nordatlantik setze eine Vielzahl von Airlines mittlerweile auf das Produkt – wenngleich unter verschiedenen Namen. Darunter Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Air France, British Airways, aber auch die US-Carrier wie Delta Air Lines und United.“
Die Business Travel Management-Plattform TravelPerk sieht in ihrem Segment ebenfalls einen Trend zur Premium Economy – getragen durch die Unternehmen. Hier ist diese allerdings eher als eine kostengünstigere Alternative zu vollwertigen Business Class zu sehen und weniger als Upgrade-Option zur Economy Class. Corona verliere zunehmend seinen Schrecken, so dass Reisende in diesem Segment keine Sorge hätten, hier auf kleinerem Raum zu sein. Country Manager Eugen Triebelhorn: „Geschäftsreisende wählen die Premium Economy nun zunehmend oft gegenüber der vollwertigen Business Class, da nach Aufhebung vieler Beschränkungen jetzt wieder ein breiteres Spektrum von Angestellten reist. Während der Hochphase der Pandemie war der Kreis der Reisenden deutlich begrenzter.“